Neulich saß ich an meinem Schreibtisch, stapelweise Papiere um mich herum, und dachte nur: Warum fühlt sich ein Kreditantrag eigentlich immer wie eine kleine Steuerprüfung an?
Es ist wirklich verrückt, was Banken alles sehen wollen – und noch verrückter: bei jeder Bank ist es ein bisschen anders. Aber nach einigen Runden weiß ich ziemlich genau, welche Unterlagen immer gefragt sind und welche man am besten parat hat, um nicht ins Schwitzen zu geraten.
Die Basics – ohne die geht gar nichts
Egal ob große Hausbank, Onlinebank oder Kreditplattform: Ohne Personalausweis oder Reisepass läuft nichts.
Dann kommt natürlich der Klassiker: Schufa-Abfrage. Die machst nicht du, das übernimmt die Bank – aber Achtung: es gibt Banken, die wollen, dass du selbst vorher schon eine Selbstauskunft einreichst.
Steuerbescheide – das Herzstück
Für uns Freiberufler sind die letzten zwei bis drei Steuerbescheide das absolute Must-have. Ich erinnere mich an meinen ersten Antrag, da hatte ich nur den aktuellen – und schon kam die Rückfrage: „Haben Sie auch die beiden Jahre davor?“
👉 Tipp von mir: Die Bescheide immer digitalisiert griffbereit haben. Spart Nerven.
Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) oder BWA
Wenn du keine GmbH hast (was bei Freiberuflern selten ist), reicht normalerweise die EÜR.
Einige Banken wollen auch eine BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung) – klingt komplizierter als es ist, kriegst du beim Steuerberater easy.
Kontoauszüge – die Realität in Echtzeit
Das war mir früher echt unangenehm: Banken wollen manchmal die letzten drei bis sechs Kontoauszüge vom Geschäftskonto sehen.
Warum? Sie wollen sehen, ob regelmäßig Geld reinkommt oder ob dein Konto aussieht wie eine Achterbahn.
Spezielle Unterlagen je nach Beruf
- Ärzte, Anwälte: Zulassungsnachweise, Kammermitgliedschaft
- Kreative: Manchmal sogar Projektverträge oder Auftragsbestätigungen
- Architekten: Laufende Bauprojekte oder Gutachten
Klingt nach viel, aber je mehr du zeigst, desto glaubwürdiger wirkst du.
Ein Kreditantrag als Freiberufler ist kein Hexenwerk – aber ohne Vorbereitung fühlt es sich an wie Papierkrieg.
Ich hab für mich gelernt: Alles digitalisiert in einem Ordner sammeln (Steuerbescheide, EÜR, Kontoauszüge). Wenn die Bank fragt, bist du sofort handlungsfähig – und das macht Eindruck.