Raus aus der Zinsfalle: Wie ich durch eine simple Umschuldung fast 2.000 € gespart habe (Mein Erfahrungsbericht)
Heute wird’s mal richtig ehrlich. Wir reden über Geld. Und zwar nicht über das, was reinkommt, sondern über das, was unnötigerweise rausgeht.
Ich wette, jeder zweite von euch kennt das: Das Geschäftskonto ist mal wieder im Minus. Der Dispo glüht.
„Ach, das gleiche ich nächsten Monat aus“, denkt man sich.
Und zack – sind sechs Monate rum, das Minus ist immer noch da und die Bank bucht fröhlich 12% oder 14% Zinsen ab.
Ich habe das jahrelang so gemacht. Ich dachte, das gehört zum „Freelancer-Lifestyle“ dazu. Bis ich mich mal hingesetzt und nachgerechnet habe. Das Ergebnis hat mich fast vom Stuhl gehauen. Ich habe der Bank quasi jeden Monat ein schönes Abendessen spendiert – für nichts!
In diesem Artikel zeige ich euch, wie ich meinen teuren Dispo und einen alten „Notkredit“ in einen sauberen, günstigen Ratenkredit umgeschuldet habe. Das hat nicht nur meine Nerven beruhigt, sondern spart mir real bares Geld.
Warum wir Freiberufler oft zu viel Zinsen zahlen
Das Problem ist meistens Faulheit (sorry, ist so!). Wenn es eng wird, nutzen wir den Kontokorrentkredit (Dispo). Der ist bequem. Man muss niemanden fragen.
Aber der Preis für diese Bequemlichkeit ist astronomisch.
Rechenbeispiel aus meinem Leben:
Ich war dauerhaft mit ca. 4.000 € im Dispo (Zins: 13,5 %).
Dazu hatte ich noch einen alten Kredit für Büromöbel, Restschuld 6.000 € (Zins damals: 7,9 %, weil ich schnell Geld brauchte und nicht verglichen habe).
Gesamtschulden: 10.000 €.
Meine monatliche Belastung durch Zinsen und Rate war hoch, und das Gefühl, dauernd im Minus zu sein, hat mich gestresst.
Die Lösung: Umschuldung (Klingt spießig, ist aber genial)
„Umschuldung“ klingt nach Schuldenberatung und RTL2. Aber eigentlich heißt es nur: Du nimmst einen neuen Kredit auf, der günstig ist, und bezahlst damit alle alten, teuren Kredite auf einen Schlag ab.
Mein Vorgehen: Schritt-für-Schritt
Ich wollte Ordnung reinbringen. Also habe ich folgendes gemacht:
- Kassensturz: Ich habe alle offenen Posten zusammengerechnet. Dispo, Kreditkarte, alter Kredit. Summe: 10.000 €.
- Vergleichsportal anwerfen: Ich bin wieder zu den üblichen Verdächtigen (Smava, Check24, Finanzcheck).
- Verwendungszweck: Ganz wichtig! Wählt hier „Umschuldung“ oder „Kreditablösung“ aus.
- Warum? Weil die Bank dann weiß, dass ihr keine neuen Schulden macht, sondern alte nur verlagert. Das verbessert oft eure Bonität im Scoring sofort, weil die Gesamtverschuldung nicht steigt.
- Angebot gefunden: Ich habe einen Kredit für Freiberufler gefunden mit 4,5 % Zinsen (statt meiner 13,5 % im Dispo!).
Der „Aha“-Effekt in Zahlen
Hier mal der direkte Vergleich, damit ihr seht, was das ausmacht:
- Vorher: 13,5 % Zinsen auf den Dispo + Zinsen alter Kredit. Ich habe monatlich nur Zinsen bedient und kaum getilgt.
- Nachher: Ein neuer Kredit über 10.000 €. Laufzeit 36 Monate. Zins 4,5 %.
- Ersparnis: Über die gesamte Laufzeit spare ich fast 800 € an reinen Zinskosten.Und das Beste: Nach 3 Jahren bin ich schuldenfrei, weil die Rate die Schulden wirklich tilgt und nicht nur die Zinsen füttert.
Vorsicht Falle: Die Vorfälligkeitsentschädigung
Ein Wort, das man beim Scrabble legen müsste.
Wenn ihr einen alten Ratenkredit ablöst, will die alte Bank oft eine Art „Schmerzensgeld“, weil ihr früher abhaut. Das nennt sich Vorfälligkeitsentschädigung.
Aber keine Panik:
- Der Gesetzgeber hat das gedeckelt: Maximal 1 % der Restschuld.
- Bei meinen 6.000 € Restschuld waren das also 60 Euro.
- Die Zinsersparnis durch den neuen Kredit war aber viel höher. Es hat sich also trotzdem gelohnt.
- Tipp: Manche Banken verzichten kulanzweise sogar darauf. Fragt einfach mal nach oder guckt in den alten Vertrag.
Förderkredite: Der „Cheat-Code“ für Investitionen
Wenn ihr nicht umschulden wollt, sondern frisches Geld für eine Gründung oder Erweiterung braucht, dann vergesst die normale Bank erstmal.
Schaut euch die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) an.
Speziell der ERP-Gründerkredit StartGeld.
- Ihr kriegt bis zu 125.000 €.
- Die KfW übernimmt 80 % des Risikos gegenüber eurer Hausbank. Das heißt, eure Hausbank gibt euch den Kredit viel lieber, weil sie kaum Risiko hat.
- Zinsen sind oft unschlagbar günstig.
Der Haken: Das dauert. Ihr braucht einen Businessplan, müsst zur Hausbank, Formulare ausfüllen… Für „schnell mal Geld“ ist das nix. Aber für „Ich baue mein Business langfristig auf“ ist es der Königsweg.
Mein Fazit
Leute, checkt eure Konten. Wenn ihr dauerhaft im Dispo seid, seid ihr quasi Sklaven der Zinsen. Macht einen sauberen Schnitt. Nehmt einen günstigen Umschuldungskredit auf, gleicht das Konto aus und atmet durch.
Mein Konto ist jetzt (meistens) im Plus. Und das Gefühl, wenn am Monatsende keine fetten Sollzinsen abgehen, ist besser als jeder Auftrag.
Habt ihr schonmal umgeschuldet? Oder schwört ihr auf den Dispo, weil er so flexibel ist?