Als Freiberufler habe ich in den letzten Jahren unzählige Male nach passenden Finanzierungen gesucht. Und ich sage dir ehrlich: Es ist nicht einfach. Viele Banken winken sofort ab, wenn man sagt, dass man selbstständig oder freiberuflich arbeitet. „Zu riskant“, „keine regelmäßigen Gehaltsabrechnungen“ – das sind die Standardsprüche.
Aber es gibt durchaus Banken, die freiberuflerfreundlich sind. Ich habe sie selbst getestet, Anträge gestellt, Zusagen bekommen (und auch Ablehnungen kassiert 😅). In diesem Artikel möchte ich dir meinen ganz persönlichen Überblick geben: Welche Banken sind wirklich eine gute Wahl für uns Freiberufler?
Klassische Banken – der steinige Weg
Die meisten klassischen Filialbanken tun sich schwer. Meine Hausbank zum Beispiel hat mir vor ein paar Jahren ganz klar gesagt: „Nur mit drei aktuellen Steuerbescheiden und einer makellosen Schufa.“ Das war für mich damals schlicht nicht machbar.
Klassische Sparkassen und Volksbanken sind aber nicht komplett ausgeschlossen. Vorteil: Wenn du dort schon lange Kunde bist und dein Berater dich kennt, sind die Chancen höher. Ich kenne Freiberufler-Kollegen, die dort Kredite bekommen haben – aber es hängt stark von der persönlichen Beziehung ab.
Online-Banken und Direktbanken
Für mich war der Gamechanger: Direktbanken.
- ING: Hier habe ich meinen ersten Rahmenkredit bekommen. Das lief komplett online, die Prüfung war fair und sie haben meine schwankenden Einnahmen akzeptiert.
- Barclaycard: Ebenfalls sehr interessant für Rahmenkredite. Schnell, unkompliziert und flexibel in der Rückzahlung.
- DKB: Für manche Freiberufler eine Option, aber sie prüfen noch recht streng.
Mein Tipp: Bei Direktbanken ist die Abwicklung fast immer schneller als bei klassischen Filialbanken. Und du hast die Chance, alles digital einzureichen.
FinTechs – die moderne Lösung
In den letzten Jahren sind neue Anbieter auf den Markt gekommen, die perfekt auf Selbstständige zugeschnitten sind:
- Smava: Vergleichsportal, über das du viele Angebote bekommst – auch für Freiberufler. Ich habe hier schon zwei Mal erfolgreich einen Kredit vermittelt bekommen.
- Auxmoney: Mein Favorit, wenn die Bonität nicht perfekt ist. Private Investoren finanzieren hier, und die Anforderungen sind realistischer.
- Kontist: Bietet Geschäftskonten speziell für Freiberufler und koppelt diese direkt mit Finanzierungsoptionen.
Gerade die FinTechs sind meiner Meinung nach die Zukunft, weil sie unsere Realität als Freiberufler besser verstehen: schwankende Einnahmen, digitale Buchführung, flexible Finanzbedarfe.
Meine Empfehlung – so gehe ich heute vor
Wenn ich heute einen Kredit brauche, gehe ich in dieser Reihenfolge vor:
- Vergleich über Smava oder Finanzcheck → So sehe ich sofort, welche Bank aktuell überhaupt Kredite für Freiberufler vergibt.
- Rahmenkredit bei ING oder Barclaycard → Für mich die beste Lösung, weil ich flexibel bleibe.
- Auxmoney als Backup → Wenn die Schufa nicht perfekt ist oder die klassischen Banken zögern.
Damit fahre ich mittlerweile sehr gut und habe nicht mehr dieses „Klinkenputzen“-Gefühl bei zehn verschiedenen Banken.
Die eine „beste Bank für Freiberufler“ gibt es nicht – aber es gibt einen klaren Kreis an Banken und FinTechs, die wirklich mit uns arbeiten. Meine Favoriten sind ING, Barclaycard und Auxmoney, ergänzt durch Vergleichsportale wie Smava.
Mein Tipp: Nicht auf eine Bank versteifen, sondern vergleichen und mehrere Optionen gleichzeitig prüfen. Dann steigt die Chance auf eine schnelle Zusage enorm.