Als Freiberufler ist man für Banken ein Sonderfall. Wir haben keine festen Gehälter, keinen Arbeitsvertrag, kein klassisches „Sicherheitsnetz“. Für die Bank heißt das: höheres Risiko. Und genau deshalb schauen sie bei uns doppelt genau hin.
Aber was prüfen Banken eigentlich genau – und wie kann man seine Chancen verbessern?
1. Schufa und andere Auskunfteien
Das Erste, was jede Bank macht: Sie zieht deine Daten bei der Schufa. Auch CRIF Bürgel oder Infoscore können abgefragt werden.
- Positiv wirkt: Keine negativen Einträge, keine offenen Mahnverfahren.
- Negativ wirkt: Handyverträge, die nicht gezahlt wurden, oder Kredite, die gekündigt wurden.
👉 Mein Tipp: Einmal im Jahr kostenlos Schufa-Auskunft ziehen und prüfen, ob falsche oder alte Einträge drin sind. Das hat mir schon einmal ein besseres Rating gebracht.
2. Einkommen und Steuerbescheide
Anders als Angestellte müssen wir oft die letzten 2–3 Steuerbescheide vorlegen. Manche Banken wollen zusätzlich Kontoauszüge sehen, um die aktuellen Einnahmen zu prüfen.
Problem: Wenn ein Jahr schlecht lief (z. B. Corona), zieht das den Schnitt runter.
👉 Mein Tipp: Aktuelle Auftragseingänge dokumentieren – laufende Verträge, Projektbestätigungen oder Honorarnoten können helfen, schwache Jahre auszugleichen.
3. Geschäftsmodell und Stabilität
Gerade bei höheren Summen interessiert die Bank, wie dein Business läuft. Manche wollen sogar einen kleinen Businessplan sehen.
- Freie Berufe mit „stabilem“ Image (z. B. Ärzte, Anwälte) haben es einfacher.
- Kreative Berufe müssen mehr erklären, wie sie ihre Einnahmen sichern.
👉 Mein Tipp: Zeig der Bank, dass du deine Zahlen im Griff hast. Eine einfache Liquiditätsplanung oder Aufstellung macht oft einen besseren Eindruck als tausend Worte.
4. Laufende Verpflichtungen
Hast du schon Kredite, Leasingverträge oder hohe Fixkosten? Dann wird die Bank vorsichtig.
Hier zählt die sogenannte Schuldenquote – wie viel deiner Einnahmen schon für andere Kredite draufgeht.
👉 Mein Tipp: Vor Antrag prüfen, ob man alte Kredite ablösen oder umschulden kann, um die Quote zu verbessern.
5. Soft Skills – ja, wirklich!
Ich hätte es selbst nicht geglaubt, aber der persönliche Eindruck spielt auch bei Online-Anträgen eine Rolle. Wenn du deine Unterlagen geordnet und vollständig einreichst, bist du automatisch im Vorteil. Chaotische Anträge landen schneller im „Nein“-Stapel.
Die Bonitätsprüfung ist kein Hexenwerk, sondern folgt klaren Regeln.
Ich habe gelernt: Je besser ich vorbereitet bin, desto weniger Angst muss ich davor haben.
Saubere Schufa, vollständige Unterlagen und ein klarer Plan sind oft schon die halbe Miete.