Ich erinnere mich noch gut, als ich mir vor ein paar Jahren ein neues Auto anschaffen wollte. Als Freiberufler fährt man ja nicht nur privat, sondern oft auch zu Kunden oder Projekten. Mein Gedanke damals: Leasing klingt verlockend, weil man wenig Eigenkapital braucht und die Rate überschaubar bleibt.
Aber nach ein paar Monaten hab ich gemerkt, dass es nicht so einfach ist – und dass ein klassischer Kredit manchmal die bessere Wahl sein kann.
Kredit – volle Freiheit, aber auch Verantwortung
Mit einem Kredit kaufst du das Auto, die Kamera oder den Laptop direkt. Das bedeutet: Du bist Eigentümer, kannst das Gerät nach Lust und Laune nutzen, umbauen, verkaufen oder so lange fahren, bis es auseinanderfällt.
Für viele Freiberufler ist das ein großer Vorteil – gerade wenn man sein Equipment langfristig einsetzen möchte.
- Vorteile:
- Eigentum von Anfang an
- freie Nutzung, keine Kilometerbegrenzung wie beim Auto-Leasing
- bessere Verhandlungsposition beim Kauf (Barzahler-Rabatte)
- Nachteile:
- höhere monatliche Belastung möglich
- Bonität muss stimmen
- keine Flexibilität, wenn du das Gerät nach kurzer Zeit nicht mehr brauchst
💡 Mein Tipp: Kredit lohnt sich vor allem bei Anschaffungen, die man lange nutzen will – z.B. hochwertige Kameraausrüstung, medizinische Geräte, Möbel fürs Büro.
Leasing – planbare Raten, aber weniger Freiheit
Leasing ist bei vielen Freiberuflern beliebt, weil es oft ohne große Anfangsinvestition funktioniert. Du zahlst eine monatliche Rate und kannst das Objekt (meist Auto oder Technik) am Ende zurückgeben oder manchmal übernehmen.
- Vorteile:
- planbare, meist niedrigere Raten
- steuerlich oft sofort absetzbar (Betriebsausgaben)
- keine große Anfangsbelastung
- Nachteile:
- kein Eigentum – du zahlst, aber „besitzt“ nichts
- beim Auto: Kilometerbegrenzungen, Nachzahlungen möglich
- beim Technik-Leasing: Rückgabe oft mit strengen Bedingungen (Abnutzung, Schäden)
💡 Mein Tipp: Leasing ist super, wenn man regelmäßig neue Technik braucht oder alle paar Jahre das Auto wechseln will. Aber es kann teuer werden, wenn man die Bedingungen nicht einhält.
Typische Beispiele aus der Praxis
- Auto für Kundenbesuche: Leasing lohnt sich, wenn du immer ein aktuelles Fahrzeug fahren willst und die Kosten steuerlich absetzen kannst. Kredit lohnt sich, wenn du das Auto lange fahren und unabhängig bleiben willst.
- Laptop oder Kamera: Kredit ist sinnvoller, wenn du das Gerät viele Jahre einsetzen möchtest. Leasing kann spannend sein, wenn du immer die neueste Technik haben musst.
- Medizinisches Equipment (z. B. Zahnarztstuhl, Ultraschallgerät): Leasing ist beliebt, weil man so Investitionen besser über die Laufzeit strecken kann – aber langfristig zahlst du fast immer mehr als beim Kauf.
Ob Leasing oder Kredit besser ist, hängt stark davon ab, wie lange und intensiv du die Anschaffung nutzen willst.
Ich habe für mich die Faustregel: Langfristige Dinge kaufe ich lieber auf Kredit – kurzfristige, schnell alternde Sachen lease ich, wenn die steuerlichen Vorteile groß genug sind.