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PSD Bank – regionale Genossenschaft mit digitaler DNA – Meine Erfahrungen & Tipps

Die PSD Banken gehören zu den ältesten genossenschaftlichen Finanzinstituten Deutschlands, agieren aber im Gegensatz zu Volksbanken ohne Filialnetz.
Das Modell kombiniert regionale Verankerung mit digitalem Service – eine Zwischenposition zwischen klassischer Hausbank und Direktbank.
Für Selbstständige und Freiberufler, die Wert auf persönliche Erreichbarkeit legen, ohne auf Onlinekomfort zu verzichten, ist die PSD Bank ein zunehmend relevanter Anbieter.


1. Struktur und Marktposition

Deutschlandweit existieren 14 rechtlich eigenständige PSD Banken, die zusammen rund 1,3 Millionen Kunden betreuen.
Sie sind Teil der Genossenschaftlichen FinanzGruppe (wie auch die Volks- und Raiffeisenbanken), nutzen jedoch eine schlankere Organisationsstruktur:

  • keine flächendeckenden Filialen
  • digitale Servicezentren
  • regionale Zuständigkeit mit klar definiertem Geschäftsgebiet

Damit positionieren sich die PSD Banken gezielt zwischen Onlinebank und Hausbank – mit Fokus auf Privat- und zunehmend auch Geschäftskunden aus dem Mittelstand.


2. Kreditangebote für Selbstständige

ProduktZweck / ZielgruppeKreditsummeEffektiver Zins (Ø)Bemerkung
PSD PrivatKreditfreie Verwendung, auch für Freiberufler5.000 – 80.000 €5,0 – 7,2 %volldigital, flexible Laufzeit
ModernisierungskreditPraxis, Büro, Wohn-/Geschäftsgebäude10.000 – 100.000 €ab 4,8 %häufig mit Förderintegration
Immobilienfinanzierunggewerblich genutzte Immobilienab 50.000 €ab 3,6 %Kombination mit KfW möglich
Betriebsmittelkredit (regional)Liquidität für Kleinunternehmerbis 50.000 €5,5 – 8,0 %abhängig von Geschäftsgebiet

Die Konditionen sind marktnah, aber abhängig von der jeweiligen PSD Bank – da jede regional eigene Zinssätze und Produkte anbietet.


3. Zielgruppen und Besonderheiten

Ursprünglich richtete sich das Angebot der PSD Banken an Post- und Telekom-Mitarbeiter, inzwischen aber an die breite Bevölkerung.
Im Selbstständigenbereich liegt der Fokus auf:

  • Freiberufler (z. B. Architekten, Steuerberater, Therapeuten)
  • kleine Gewerbetreibende mit regionalem Bezug
  • Selbstständige mit Immobilienbezug (z. B. Büro, Praxis, gemischt genutzte Objekte)

Besonderheit: Die PSD Banken verzichten vollständig auf Provisionen und Anlageverkauf.
Stattdessen basiert das Modell auf transparenter Beratung – ein Punkt, der gerade bei Selbstständigen mit komplexer Einkommensstruktur Vertrauen schafft.


4. Digitalisierung und Service

Obwohl genossenschaftlich organisiert, gehört die PSD Bank-Gruppe zu den digital fortschrittlichsten Regionalbanken.

Digitale Leistungen:

  • Online-Kreditabschluss mit Sofortentscheidung
  • VideoIdent und elektronische Signatur
  • App-gestütztes Banking (PSD BankingApp)
  • Digitale Baufinanzierungsberatung über Bildschirmfreigabe

Gleichzeitig bleibt die persönliche Betreuung über regionale Servicecenter möglich – telefonisch, per Videoberatung oder vor Ort in größeren Geschäftsstellen.


5. Fördermittel und Kooperationen

Viele PSD Banken arbeiten mit KfW, LfA oder SAB zusammen, wenn es um Modernisierung oder gewerblich genutzte Immobilien geht.
Besonders im Bereich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit (KfW-Programme 261/262) sind sie gut aufgestellt.

Einige Institute kooperieren zudem mit der Deutschen Leasing oder Bürgschaftsbanken, um auch kleineren Betrieben Zugang zu Finanzierungen zu ermöglichen.


6. Vergleich im Marktumfeld

BankStrukturDigitalisierungBeratungskompetenzZielgruppe Selbstständige
PSD Bankgenossenschaftlich, regional⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐eingeschränkt, regional
Volksbankgenossenschaftlich, flächendeckend⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐breit
DKBDirektbank⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐stark bei digitalen Freiberuflern
CommerzbankGroßbank⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐Mittelstand, Freiberufler

Die PSD Bank liegt im Mittelfeld – digitaler als klassische Genossenschaftsbanken, aber persönlicher als reine Onlineanbieter.


7. Stärken und Schwächen

Stärken:

  • regionale Verantwortung, transparente Beratung
  • stabile Konditionen durch genossenschaftliches Prinzip
  • gute Balance zwischen Online und persönlicher Betreuung
  • Integration von Fördermitteln

Schwächen:

  • kein flächendeckendes Filialnetz
  • uneinheitliche Angebote je nach Region
  • eingeschränkte Produktvielfalt für größere Unternehmen

Die PSD Banken sind ein unterschätzter, aber solider Partner für Selbstständige, die seriöse, transparente Finanzierung suchen – ohne Vertriebsdruck oder übermäßige Bürokratie.
Sie verbinden digitale Effizienz mit genossenschaftlicher Verantwortung, was sie gerade für Freiberufler mit regionalem Bezug interessant macht.

Mein Fazit:
Nicht die lauteste, aber eine faire Bank – ideal für Selbstständige, die Wert auf persönliche Nähe und planbare Konditionen legen.


👉 Hast du selbst schon Erfahrungen mit der PSD Bank gemacht – etwa bei einer Immobilien- oder Modernisierungsfinanzierung?
Mich würde interessieren, ob dir der digitale Ansatz ausgereicht hat oder du lieber persönlichen Kontakt hattest.


Kredite für Ärzte und Ärztinnen – finanzielle Stabilität mit hohen Eintrittsbarrieren

Ärztinnen und Ärzte gelten in der Finanzwelt als eine der bonitätsstärksten Berufsgruppen.
Gleichzeitig gehört ihre berufliche Selbstständigkeit zu den kapitalintensivsten Einstiegen überhaupt.
Ob Praxisgründung, Geräteanschaffung oder Übernahme eines bestehenden Standorts – der Kapitalbedarf liegt weit über dem vieler anderer Freiberufler.


1. Wirtschaftliche Ausgangslage

Laut einer Studie der apoBank lag das durchschnittliche Jahreseinkommen niedergelassener Ärzte 2024 bei rund 172.000 Euro brutto.
Das klingt solide, verdeckt aber hohe Kostenstrukturen:

  • Miete und Ausstattung der Praxis
  • Personal (medizinische Fachangestellte)
  • Versicherungen, Fortbildung, EDV-Systeme
  • Abrechnungssoftware und Datenschutz

Gerade in den ersten drei Jahren nach Gründung ist die Liquiditätssicherung entscheidend.
Viele Praxen benötigen laufend Betriebsmittelkredite, um die Zeit zwischen Rechnungsstellung und Zahlung der Kassenärztlichen Vereinigung zu überbrücken.


2. Typische Finanzierungszwecke

FinanzierungszweckDurchschnittlicher KapitalbedarfLaufzeit (Ø)Bemerkung
Praxisgründung / Übernahme200.000 – 600.000 €10–15 Jahremeist inkl. Geräte, IT, Einrichtung
Modernisierung / Digitalisierung50.000 – 150.000 €5–10 Jahreoft mit KfW-Förderung
Gerätefinanzierung20.000 – 250.000 €3–8 JahreLeasing häufig sinnvoll
Liquiditätskredit10.000 – 100.000 €1–5 Jahrezur Überbrückung von Abrechnungszyklen

Die größte Herausforderung ist die Balance zwischen Investition und Liquidität – insbesondere, wenn gleichzeitig Personal aufgebaut wird.


3. Relevante Banken und Anbieter

🏦 Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank)

Marktführer im Bereich Heilberufe.
Bietet alle klassischen Produkte: Gründung, Übernahme, Modernisierung, Betriebsmittel.
Vorteil: detaillierte Branchenkenntnis, maßgeschneiderte Beratung, enge Kooperation mit KfW.
Nachteil: hohe Anforderung an Unterlagen und Businessplan.

🏛️ Commerzbank – Heilberufe-Center

Zweiter großer Anbieter im Markt.
Bietet flexible Investitionskredite ab 50.000 €, Kombination mit KfW-Programmen.
Besonderheit: Finanzierung auch bei Gemeinschaftspraxen und MVZ-Strukturen.

💻 GLS Bank / UmweltBank

Interessant für Ärzte mit Fokus auf Nachhaltigkeit, Prävention oder ganzheitliche Medizin.
Zinssätze etwas höher, dafür Förderintegration (z. B. Energieeffizienz in Praxisgebäuden).

💡 Digitale Anbieter (z. B. iwoca, auxmoney business)

Eher für kleine Beträge und kurzfristige Liquidität geeignet – bis 100.000 €, rein digital.
Weniger relevant bei Gründungsfinanzierungen, da Bonitätsprüfung vereinfacht.


4. Förderprogramme für Ärzte

Banken kombinieren ihre Kredite häufig mit öffentlichen Fördermitteln.
Wichtige Programme sind:

  • KfW-Unternehmerkredit (037/047): für etablierte Praxen, günstige Zinsen (2–4 %)
  • ERP-Gründerkredit (067): bis 125.000 € für Praxisgründung
  • KfW-Energieeffizienz (276/278): Modernisierung und energetische Sanierung
  • Investitionsförderung der Bundesländer: teils Zuschüsse bei Übernahme ländlicher Praxen

Je nach Standort kann auch die Landesärztekammer beratend unterstützen.


5. Bonität und Kreditbewertung

Ärzte gelten als besonders kreditsicher, da ihr Einkommen stabil und langfristig planbar ist.
Trotzdem prüfen Banken genau:

  • Praxisplan und Standortanalyse
  • Umsatzprognose und Kostendeckung
  • persönliche Sicherheiten (z. B. Lebensversicherung, Immobilie)
  • vorhandene Patientenbasis bei Übernahme

Gerade junge Mediziner sollten ihre Finanzierung frühzeitig mit einem spezialisierten Bankberater abstimmen, da die Unterlagen umfangreich sind.


6. Entwicklungstrends

  • Digitalisierung: Zunehmender Finanzierungsbedarf für elektronische Patientenakte, Datenschutz, Praxissoftware.
  • Nachfolgefinanzierung: Rund 40 % der Hausärzte wollen bis 2030 ihre Praxis übergeben. Finanzierung der Übernahme wird zum zentralen Thema.
  • Nachhaltigkeit: Energieeffiziente Modernisierungen gewinnen an Bedeutung – Kombination mit KfW-Zuschüssen.

Finanzierungen für Ärzte sind ein Sondersegment – lukrativ für Banken, aber beratungsintensiv für die Kreditnehmer.
Die meisten Ärztinnen und Ärzte profitieren von individuellen Fördermodellen und spezialisierten Banken, nicht von Standardlösungen.

Die beste Praxis steht auf zwei Säulen – medizinischem Können und solider Finanzierung.
Wer beides strukturiert plant, sichert sich langfristige Stabilität. 🏥


👉 Bist du selbst im medizinischen Bereich tätig oder planst eine Praxisgründung?
Mich interessiert, welche Bank oder Förderprogramme du bisher in Betracht gezogen hast – klassische apoBank oder digitale Alternativen?


Bank sagt nein? Dann hol dir dein Geld woanders!

Wir leben 2025.
Wenn du als Freiberufler immer noch glaubst, dass die Bank deine einzige Chance auf Kapital ist, dann verpasst du gerade eine ganze Welt an Möglichkeiten.
Die Zeiten, in denen ein Schalterbeamter über dein Business entschied, sind vorbei. Heute bestimmst du, woher dein Geld kommt.


1. Peer-to-Peer-Kredite – das digitale Bankersatzsystem

Plattformen wie auxmoney, Bondora oder Mintos sind längst kein Geheimtipp mehr.
Hier leihen dir keine Banken Geld – sondern ganz normale Menschen. Investoren, die nach Rendite suchen, geben Kapital direkt an Freiberufler weiter.

✅ Vorteil: Keine starren Kriterien. Wenn du deine Story gut erklärst und dein Score halbwegs sauber ist, bekommst du Chancen, wo Banken abwinken.
⚠️ Nachteil: Zinsen sind oft etwas höher – du zahlst für Freiheit.

Aber: Freiheit kostet, Bürokratie lähmt. Ich weiß, was ich lieber nehme.


2. Crowdlending & Crowdfunding – wenn Community zur Bank wird

Crowdlending funktioniert ähnlich, nur größer gedacht. Statt ein Investor – gleich hundert.
Gerade kreative Freiberufler (Designer, Fotografen, Autoren) können über Plattformen wie Startnext oder Kickstarter ihre Projekte direkt vorfinanzieren lassen.

💬 Das Geniale: Du bekommst nicht nur Geld, sondern gleich auch eine Community, die an dich glaubt.
Das ist mehr als Kapital – das ist Marketing.


3. FinTechs und Umsatzbasierte Finanzierung

Ein neuer Player: Anbieter wie iwoca, Kontist Funding oder Revenue Based Finance.
Hier zahlst du keine festen Raten, sondern einen Anteil deines Umsatzes zurück. Wenn’s gut läuft, zahlst du mehr – wenn’s mau läuft, weniger.

Gerade für Freiberufler mit schwankendem Einkommen ist das perfekt. Keine Panik mehr bei Spätzahlern.


4. Geschäftskonten mit Kreditfunktion

Ja, dein Geschäftskonto kann heute mehr als nur Buchungen anzeigen.
Moderne Anbieter wie Qonto, Holvi oder Finom koppeln Konten direkt an kleine Kreditrahmen oder Sofortkredite.
So bekommst du Liquidität, ohne Formulare zu jonglieren oder auf einen Banker zu warten, der dich nicht versteht.


5. Kooperationen & private Investoren

Wer Netzwerke pflegt, braucht manchmal gar keine Plattform.
Ich kenne Freiberufler, die ihre Finanzierung über Kooperationspartner oder Kunden geregelt haben – Vorschuss, Beteiligung, Umsatzteilung.
Das erfordert Mut, Offenheit und Vertrauen – aber es ist authentischer als jeder Bankvertrag.


Die Bank ist nicht mehr König 👑

Die alte Regel „Ohne Sicherheiten kein Kredit“ gilt nur noch für die, die sie glauben.
Freiberufler, die bereit sind, neue Wege zu gehen, haben heute mehr Möglichkeiten als je zuvor.

Ich sag’s so, wie’s ist: Wenn du dein Business erklären kannst, findest du auch jemanden, der dran glaubt – ganz ohne Anzug und Filiallogo.


Die günstigsten Kreditarten für Freiberufler – und warum „günstig“ nicht immer billig bedeutet

Es klingt so verlockend: „Top-Zinsen ab 2,9 %!“ – überall prangen solche Werbeversprechen, sobald man als Freiberufler nach einem Kredit sucht. Doch sobald man das Wort selbstständig in ein Formular einträgt, kippt die Stimmung. Plötzlich wird’s kompliziert.
Ich wollte wissen, was wirklich dran ist – welche Kreditarten für Freiberufler tatsächlich günstig sind und wo die versteckten Kosten lauern.


Der Ratenkredit – das solide Arbeitstier

Der Ratenkredit ist der Klassiker. Planbare Laufzeit, feste Raten, klare Struktur.
Aber hier lauert der erste Stolperstein: Viele Banken bieten ihre Top-Zinsen nur für Angestellte an. Für Freiberufler gelten häufig Risikozuschläge – manchmal 1 bis 2 Prozentpunkte mehr.
Trotzdem: Wenn du stabile Einnahmen nachweisen kannst, ist der klassische Ratenkredit auf Dauer meist die günstigste Variante.


Der Rahmenkredit – flexibel, aber oft teurer

Der Rahmenkredit ist der Freigeist unter den Krediten. Du kannst jederzeit Geld abrufen und zurückzahlen – ideal bei schwankendem Einkommen.
Ich habe ihn selbst oft genutzt,
wenn mal wieder mehrere Rechnungen gleichzeitig offen waren.

Zinslich liegt der Rahmenkredit etwas über dem Ratenkredit, dafür zahlst du nur für den tatsächlich genutzten Betrag. Für viele Freiberufler lohnt sich das, weil sie den Rahmen nicht permanent ausschöpfen.


Peer-to-Peer-Kredite – die Community-Lösung

Bei Plattformen wie Auxmoney oder Lendico verleihen private Investoren ihr Geld an dich. Klingt erstmal nach Start-up-Romantik, funktioniert aber erstaunlich gut.

Hier hängt der Zinssatz stark von deinem Profil ab. Wenn du überzeugend darstellst, was du machst und warum du das Geld brauchst, bekommst du häufig faire Konditionen, auch bei nicht perfekter Bonität.Der Nacht
eil: Die Bearbeitung dauert etwas länger, weil mehrere Investoren gleichzeitig zeichnen müssen.


Geschäftskredit über FinTechs – die smarte Mittelspur

Digitale Anbieter wie Kontist, Qonto oder Ikanobank werten deine Kontodaten in Echtzeit aus. Sie prüfen nicht nur die Schufa, sondern auch den Geldfluss – und das ist für Freiberufler oft fairer.

Die Zinsen liegen meist zwischen 5 % und 9 %, also im Mittelfeld. Dafür bekommst du schnelle Entscheidungen und weniger Bürokratie.


Leasing oder Mietkauf – unterschätzte Alternativen

Gerade bei Technik oder Fahrzeugen lohnt sich ein Blick über den Tellerrand: Leasing oder Mietkauf kann günstiger sein, wenn du das Gerät ohnehin geschäftlich abschreibst.
Der Vorteil: Keine klassische Verschuldung, steuerlich absetzbar, planbare Kosten.

Ich kenne viele Fotografen und Designer, die ihre komplette Ausrüstung so finanzieren – ganz ohne Bankkredit.


Günstig ist, was zu dir passt

Es gibt nicht den günstigsten Kredit für Freiberufler. Die Kosten hängen davon ab, wie du arbeitest:

  • Wenn du planbare Einnahmen hast → Ratenkredit.
  • Wenn du Flexibilität brauchst → Rahmenkredit.
  • Wenn deine Schufa nicht perfekt ist → P2P-Plattform.
  • Wenn du digital denkst → FinTech-Lösung.

Günstig ist also nicht nur der Zins – günstig ist das, was dir am Ende die Nerven spart.


Wenn die Bank Nein sagt – mein Weg durch die Kreditabsage als Freiberufler

Ich weiß noch genau, wie’s war. Ich hatte alles vorbereitet: Steuerbescheide, Kontoauszüge, Businessplan – sogar die Mappe farblich sortiert. Ich war sicher, das läuft.
Und dann kam die E-Mail:
„Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir Ihren Kreditantrag nicht berücksichtigen können.“
Bämm.
So trocken, so endgültig.
Für mich war das damals ein Schlag in die Magengrube. Ich war überzeugt, alles richtig gemacht zu haben – aber die Bank sah das anders. Heute weiß ich: Eine Kreditabsage ist kein Weltuntergang, sondern eine Einladung, genauer hinzuschauen.


Warum Banken Freiberuflern oft absagen

Das Problem ist selten „du als Person“, sondern wie dein Risiko auf dem Papier aussieht.

  • Unregelmäßige Einnahmen: Banken lieben Berechenbarkeit – wir Freiberufler liefern das Gegenteil.
  • Fehlende Sicherheiten: Kein Haus, kein Auto, keine Bürgschaft = Risikoaufschlag.
  • Schwache Bonität: Ein einziger negativer Schufa-Eintrag kann reichen.
  • Zu kurzer Track Record: Wer erst seit einem Jahr selbstständig ist, hat kaum Historie vorzuweisen.

Aber: Das bedeutet nicht, dass du chancenlos bist.


Mein persönlicher Neustart nach der Absage

Nach dem ersten Frust hab ich mir meine Unterlagen selbst angeschaut – aus Bankensicht.
Ich hab gesehen, was ihnen gefehlt hat: keine Einkommensprognose, zu wenig Nachweise über laufende Aufträge, keine Sicherheiten.
Also hab ich alles überarbeitet. Ich hab meine Einnahmen grafisch aufbereitet, Referenzen beigelegt und sogar meinen Steuerberater um eine betriebswirtschaftliche Auswertung gebeten.

Drei Wochen später hab ich den Antrag nochmal gestellt – bei einer anderen Bank. Diesmal kam kein Nein.


Was du aus einer Kreditabsage lernen kannst

  1. Transparenz ist alles: Je klarer du zeigen kannst, dass du regelmäßig Einnahmen hast, desto besser.
  2. Zahlen sprechen lassen: Steuerbescheide allein reichen nicht – zeig Trends und Prognosen.
  3. Alternative Anbieter prüfen: Plattformen wie auxmoney, Smava oder iwoca bewerten anders als klassische Banken.
  4. Bonität aktiv verbessern: Schufa prüfen, offene Rechnungen begleichen, Score-Werte steigern.
  5. Nicht persönlich nehmen: Eine Absage ist keine Abwertung deiner Arbeit – sie ist reine Statistik.

Und was, wenn’s trotzdem nicht klappt?

Dann gibt’s Plan B:

  • Bürgschaftsbanken der Länder helfen Freiberuflern ohne Sicherheiten.
  • Förderkredite über die KfW laufen oft über die Hausbank, sind aber deutlich freiberuflerfreundlicher.
  • Oder du gehst den Weg über private Kreditplattformen, wo echte Menschen investieren – nicht Algorithmen entscheiden.

Eine Kreditabsage fühlt sich mies an, keine Frage. Aber sie sagt nichts darüber aus, ob du ein guter Freiberufler bist – nur darüber, wie die Bank dich gerade einschätzt.
Ich hab gelernt: Jedes Nein bringt dich näher an das Ja, wenn du daraus lernst.


Kredite und Finanzierung für freie Designer – Meine Tipps & Erfahrungen

Freie Designer gehören zu den sichtbarsten, aber zugleich finanziell verletzlichsten Selbstständigen der modernen Dienstleistungsbranche.
Ob Grafik-, Web-, Produkt- oder Modedesign – überall braucht es Kreativität, Technologie und Flexibilität.
Doch kreative Freiheit bedeutet in der Praxis oft: unsichere Einnahmen, unregelmäßige Aufträge und schwieriger Zugang zu Krediten.


1. Marktumfeld und wirtschaftliche Realität

In Deutschland arbeiten laut Statistischem Bundesamt rund 60.000 Designerinnen und Designer selbstständig – die Mehrheit im Bereich Grafik, UI/UX und Produktdesign.
Die Umsätze variieren stark:

  • Einsteiger: 25.000 – 40.000 € jährlich
  • Etablierte Freelancer: 50.000 – 90.000 €
  • Agenturähnliche Strukturen: über 100.000 €

Problematisch: Volatile Auftragseingänge.
Viele Designer haben Phasen mit vollen Kalendern – und Monate ohne Einkommen.
Diese Schwankungen machen klassische Kreditmodelle kompliziert.


2. Finanzierungsbedarf in der Praxis

FinanzierungszweckBeispielØ KredithöheBemerkung
Hardware & SoftwareiMac, Grafiktablett, Adobe Suite3.000–10.000 €oft Leasing oder Ratenkauf
Projektfinanzierunggrößere Kundenaufträge (z. B. Corporate Design)5.000–25.000 €Betriebsmittelkredit sinnvoll
Marketing & PortfolioWebsite, Branding, Social Ads2.000–8.000 €kurzfristige Kredite oder Fördermittel
StudioeinrichtungArbeitsraum, Beleuchtung, Technik10.000–20.000 €Kombination aus Bank und Förderbank

Viele Designer greifen auf Mikrokredite oder digitale Plattformen (auxmoney, iwoca, smava) zurück – meist schneller, aber teurer als klassische Banken.


3. Banken und Anbieter im Vergleich

AnbieterZielgruppe DesignerKreditartZinsen (effektiv)Besonderheit
DKBFreelancer / SelbstständigeRatenkredit bis 65.000 €5,0–6,5 %volldigital, stabile Prozesse
CommerzbankFreiberuflerInvestitions- & Betriebsmittelkredit5,5–7,0 %Beratung & Förderintegration
GLS BankKreativ- & Sozialwirtschaftnachhaltige Kredite5,8–7,5 %Fokus auf kulturelle Projekte
KfW StartGeld (067)Gründer bis 5 JahreFörderdarlehen bis 125.000 €2,3–4,0 %günstige Zinsen, Hausbankantrag

Der Zugang hängt stark von der Projektstruktur und Bonität ab.
Wer wiederkehrende Auftraggeber oder Agenturverträge nachweisen kann, hat bessere Chancen.


4. Förderprogramme und Zuschüsse

Gerade im Designbereich existieren kulturell oder kreativwirtschaftlich orientierte Förderungen, die häufig nicht zurückgezahlt werden müssen:

  • Kultur- und Kreativpilot Deutschland – Beratung & Coaching
  • BAFA Digitalbonus – Zuschüsse für Software, Webauftritt, Tools
  • Mikrokreditfonds Deutschland – Kredite bis 25.000 €
  • IFG Bayern / Kreativwirtschaft NRW – Zuschüsse zu Beratung, Marketing und Weiterbildung

In Kombination mit einem kleinen Betriebsmittelkredit entsteht eine flexible, risikoarme Finanzierung.


5. Praxisbeispiel

Ein freiberuflicher UX-Designer aus Hamburg will ein eigenes Studio aufbauen.
Gesamtkosten: 28.000 € (Ausstattung, Software, Marketing).

Finanzierung:

  • 15.000 € KfW-StartGeld (Laufzeit 10 Jahre, Zins 2,8 %)
  • 8.000 € Mikrokreditfonds Deutschland
  • 5.000 € Eigenkapital

Nach einem Jahr laufen die Projekte stabil – er nutzt jetzt zusätzlich einen Rahmenkredit (DKB) für kurzfristige Liquidität.


6. Stärken und Risiken der Branche

Stärken:

  • steigende Nachfrage nach visueller Kommunikation
  • ortsunabhängiges Arbeiten
  • hohe Skalierbarkeit bei Spezialisierung

Risiken:

  • Abhängigkeit von Einzelkunden
  • keine planbaren Einnahmen
  • fehlende Sicherheiten bei Banken
  • starke Konkurrenz und Preisdruck

Freie Designer sind Unternehmer mit kreativer Substanz – aber oft ohne finanzielles Polster.
Banken beginnen zwar, die Branche besser zu verstehen, doch die meisten Finanzierungen laufen über digitale Anbieter oder Förderbanken.
Wer kreativ denkt, sollte auch seine Finanzierung kreativ gestalten – also verschiedene Quellen kombinieren: Bankkredit, Mikrokredit und Zuschussprogramme.
So entsteht finanzielle Stabilität ohne künstlerische Einbußen. 🎨💡


👉 Arbeitest du selbst im kreativen Bereich oder planst eine Selbstständigkeit als Designer?
Mich würde interessieren, welche Finanzierungslösungen du nutzt – klassisch, digital oder über Fördermittel

Kredite für Physiotherapeuten – finanzielle Stabilität trifft auf Investitionsdruck – Meine Erfahrungen

Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Heilpraktiker zählen zu den wirtschaftlich stabilsten Freiberuflern in Deutschland.
Ihr Beruf ist gefragt, krisenresistent und demografisch im Aufwind – die Bevölkerung wird älter, das Gesundheitsbewusstsein wächst.
Doch wer eine eigene Praxis führt, weiß: Gesundheit ist nicht billig.

Von der Einrichtung über Therapiegeräte bis hin zur Digitalisierung und Abrechnungssystemen – kaum ein Gesundheitsberuf erfordert so viel Kapital im Vorfeld.


1. Wirtschaftliche Situation und Kreditbedarf

Physiotherapiepraxen sind solide, aber kapitalintensiv.
Eine Existenzgründung kostet je nach Größe und Ausstattung zwischen 60.000 und 180.000 Euro.
Die größten Kostenpunkte:

  • Therapie- und Trainingsgeräte
  • Praxisräume (Umbau, Miete, Ausstattung)
  • EDV und Verwaltungssoftware
  • Personal und Abrechnungssysteme

Selbst laufende Praxen haben regelmäßig Modernisierungsbedarf – neue Geräte, Barrierefreiheit, Hygienerichtlinien.

Das macht die Berufsgruppe zu einem interessanten, aber speziellen Zielsegment für Banken und Förderinstitute.


2. Typische Finanzierungsformen

ZweckKreditsumme (Ø)Mögliche LaufzeitBemerkung
Existenzgründung / Übernahme80.000–180.000 €5–15 Jahreoft KfW oder L-Bank beteiligt
Modernisierung / Geräte20.000–70.000 €3–10 JahreLeasing oder Darlehen möglich
Praxissoftware & Digitalisierung5.000–25.000 €3–7 Jahreoft BAFA-/Digitalbonus förderfähig
Betriebsmittelkredit10.000–50.000 €flexibelzur Liquiditätssicherung

3. Banken mit Spezialisierung auf Heilberufe

🏦 Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank)

Der Branchenprimus, wenn es um Heilberufe geht.
Bietet speziell zugeschnittene Gründerkredite, Praxisübernahmen und Gerätefinanzierungen.
Vorteil: Spezialisierte Berater, die BWA, GKV-Zulassung und Heilberufesteuerrecht kennen.
Nachteil: teils höhere Eintrittshürden (Bonität, Unterlagenumfang).

💻 Commerzbank – Heilberufe-Programm

Solide Konditionen, Förderintegration (KfW, LfA).
Geeignet für etablierte Praxen und Investitionen ab 50.000 €.

🌿 GLS Bank / UmweltBank

Fördert Praxen mit nachhaltigem oder ganzheitlichem Ansatz – etwa Naturheilkunde oder Barrierefreiheit.
Voraussetzung: glaubwürdiges Konzept mit sozialem Mehrwert.


4. Fördermöglichkeiten

Neben klassischen Bankkrediten stehen zahlreiche Förderprogramme zur Verfügung:

  • KfW-Unternehmerkredit (037/047): bis 25 Mio. €, Zinsvorteil bis zu 2 %
  • ERP-Gründerkredit StartGeld (067): bis 125.000 € für Praxisgründungen
  • BAFA-Digitalbonus: bis 50 % Zuschuss auf Software, Abrechnungssysteme
  • Landesförderbanken (z. B. L-Bank, SAB, NRW.Bank): Investitionszuschüsse oder zinsverbilligte Kredite

Ein entscheidender Vorteil: Förderkredite sind oft ohne private Sicherheiten möglich – besonders bei überzeugendem Geschäftsplan.


5. Praxisbeispiel

Eine junge Physiotherapeutin aus Dresden übernimmt eine bestehende Praxis mit vier Kabinen.
Gesamtkosten: 140.000 €.
Finanzierung:

  • 90.000 € KfW-Unternehmerkredit (Zins 3,2 %, Laufzeit 10 Jahre)
  • 30.000 € Eigenkapital
  • 20.000 € Leasing für Geräte

Nach zwei Jahren konnte sie die Laufzeit durch Sondertilgungen verkürzen – und nutzt nun einen zusätzlichen Kredit für die Digitalisierung der Patientenverwaltung.


6. Stärken und Herausforderungen der Branche

Stärken:

  • hohe Nachfrage, stabile Umsätze
  • geringe Ausfallquote bei Krediten
  • gutes Image bei Banken
  • planbare Liquidität durch Krankenkassenabrechnung

Herausforderungen:

  • hohe Anfangsinvestitionen
  • lange Zahlungsfristen von Krankenkassen
  • Fachkräftemangel und steigende Personalkosten
  • zunehmender Digitalisierungsdruck

Physiotherapeuten gehören zu den sichersten Kreditnehmern im Freiberuflersegment – vorausgesetzt, die Praxis ist wirtschaftlich solide aufgestellt.
Banken schätzen die Stabilität der Branche, aber auch hier gilt: Ohne strukturierte Planung kein Kredit.

Mein Fazit:
Heilberufe sind ein stabiles Fundament – aber jede erfolgreiche Praxis braucht ein finanzielles Rückgrat.
Wer investiert, modernisiert und digital denkt, bleibt zukunftsfähig. 💡


Der richtige Zeitpunkt zur Umschuldung – wann sich Freiberufler wirklich trauen sollten

Viele Freiberufler wissen, dass sich eine Umschuldung lohnen kann. Aber kaum jemand weiß, wann der richtige Moment gekommen ist. Zu früh – und man zahlt doppelt. Zu spät – und die Zinsvorteile sind dahin.
Der Zeitpunkt entscheidet über mehrere Hundert, manchmal sogar Tausend Euro Unterschied.


1. Wenn sich der Markt bewegt – Zinslage beobachten

Der offensichtlichste Grund für eine Umschuldung sind sinkende Zinsen.
Gerade nach der Zinswende der letzten Jahre lohnt sich das Beobachten: Wenn Banken oder Online-Plattformen wieder aggressiver um Kunden werben, entstehen Zeitfenster mit günstigeren Konditionen.

💡 Faustregel: Wenn der neue effektive Jahreszins mindestens 0,8–1,0 Prozentpunkte niedriger liegt als beim aktuellen Kredit, ist Umschulden fast immer rentabel – selbst mit Vorfälligkeitsentschädigung.


2. Wenn sich die eigene Bonität verbessert

Eine verbesserte Bonität ist der stillste, aber oft effektivste Umschuldungsgrund.

  • Höherer Jahresgewinn
  • Keine negativen Schufa-Einträge
  • Regelmäßige Zahlungseingänge

Wenn du das alles inzwischen nachweisen kannst, bekommst du bei fast jeder Bank automatisch bessere Konditionen.

💡 Mein Tipp: Nach jeder Steuererklärung prüfen, ob die Zahlen gut genug für einen günstigeren Kredit wären.


3. Wenn Restlaufzeit und Restschuld im idealen Verhältnis stehen

Eine Umschuldung lohnt sich meist ab einer Restlaufzeit von mehr als 12 Monaten und einer Restschuld über 5.000 Euro.
Kleinere Beträge sind oft von Gebühren aufgefressen.
Aber bei mittleren oder größeren Krediten kann der Zinsvorteil enorm sein.


4. Wenn die Bankkonditionen sich verändern

Manche Banken passen die Zinsen stillschweigend an oder erhöhen Gebühren.
Das ist der perfekte Moment, nach Alternativen zu schauen.
Gerade Freiberufler, die ohnehin flexibel agieren müssen, sollten sich hier nicht auf Loyalität verlassen – sondern auf Zahlen.


5. Wann man besser nicht umschuldet

  • Wenn der aktuelle Kredit fast abbezahlt ist.
  • Wenn die Vorfälligkeitsentschädigung den Zinsvorteil aufzehrt.
  • Wenn die eigene Bonität sich verschlechtert hat (z. B. schwaches Jahr, Steuerschulden).

In solchen Fällen lieber warten und an der finanziellen Basis arbeiten.


Der perfekte Umschuldungszeitpunkt ist selten Zufall – er ist planbar.
Freiberufler, die ihre Zahlen kennen, regelmäßig vergleichen und Marktbewegungen beobachten, holen das Maximum heraus.
Die beste Zeit für eine Umschuldung ist immer dann, wenn du stärker dastehst als beim letzten Kreditabschluss – und die Zinsen gleichzeitig fallen.


Finanzierung für freie Journalisten – zwischen Auftragsspitzen, Technik und Liquidität – Meine Erfahrung

Freie Journalisten, Redakteure und Medienschaffende gehören zu den vielseitigsten, aber auch am schwersten planbaren Berufsgruppen der modernen Wissensökonomie.
Sie liefern Reportagen, Content und Analysen für Medienhäuser, Onlineportale oder Agenturen – häufig projektbezogen, ohne feste Honorarsätze oder langfristige Verträge.
Das bedeutet: hoher Kapitalbedarf bei schwankendem Einkommen.
Gerade hier stoßen viele auf Hürden, wenn sie Finanzierungen oder Kredite beantragen.


1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Laut einer Erhebung des DJV (Deutscher Journalisten-Verband) lag das durchschnittliche Nettojahreseinkommen freier Journalisten 2024 bei rund 27.000 bis 38.000 Euro – abhängig von Medium, Region und Spezialisierung.
Die Spanne reicht dabei von Einsteigern mit 15.000 € bis zu etablierten Fachjournalisten mit über 60.000 €.

Das Problem:
Einnahmen sind stark saisonal und hängen oft von redaktionellen Budgets, Anzeigenmärkten oder Auftragszyklen ab.
Dazu kommen hohe laufende Kosten:

  • Kamera-, Licht- oder Tontechnik
  • Software-Abos und Cloud-Speicher
  • Reisekosten
  • Versicherungen (z. B. Berufshaftpflicht, Equipment-Versicherung)

Kurz: Viele Freie finanzieren ihre Projekte vor, bevor sie bezahlt werden.


2. Typische Finanzierungsbedarfe

ZweckBeschreibungKreditsumme (Ø)
TechnikausstattungKamera, Laptop, Drohne, Schnittsoftware3.000–10.000 €
Reisekosten / ProjekteAuslandseinsätze, Reportagen, Drehs2.000–7.000 €
LiquiditätÜberbrückung bei Zahlungsziel > 60 Tage5.000–15.000 €
Studio / BüroEinrichtung Homeoffice oder Schnittplatz5.000–20.000 €

Die meisten Journalisten setzen auf Betriebsmittelkredite oder Rahmenkredite, um flexibel auf Auftragsschwankungen reagieren zu können.


3. Kreditrealität in der Praxis

Freiberufliche Journalisten haben es bei klassischen Banken schwer, da sie:

  • kein festes Gehalt nachweisen können
  • Einnahmen oft über verschiedene Auftraggeber verteilen
  • keine physischen Sicherheiten besitzen

Zudem verlangen viele Banken mehrjährige BWA-Auswertungen, was bei jungen Freien kaum möglich ist.

Positivbeispiel:
Die Deutsche Kreditbank (DKB) und die Commerzbank akzeptieren auch Steuerbescheide oder Einnahmenüberschussrechnungen als Bonitätsnachweis.
Kleinere Summen bis etwa 25.000 € sind so häufig realisierbar.

Digitale Anbieter wie auxmoney, iwoca oder smava bieten ebenfalls Kredite für Freiberufler an – mit weniger Bürokratie, aber teils höheren Zinsen (6–9 %).


4. Förder- und Spezialprogramme

Freie Medienschaffende können zusätzlich auf Förderungen zurückgreifen, etwa:

  • KfW-Unternehmerkredit – für Investitionen in Technik und Digitalisierung
  • SAB Sachsen / LfA Bayern – für Selbstständige mit kreativen Projekten
  • Medienförderung der Länder – z. B. Filmförderung, Innovationsgutscheine
  • Kultur- und Kreativpilot-Programm des Bundes – Zuschüsse und Beratung

Diese Förderungen sind nicht rückzahlbar oder werden teilweise mit günstigen Zinsdarlehen kombiniert.


5. Marktumfeld und Zukunftsperspektive

Der Markt für freie Journalisten verändert sich rasant:

  • klassische Printaufträge sinken,
  • Online-Content, Podcasts und Videoformate steigen.

Das bedeutet mehr Investitionen in Technik und Eigenproduktionen – also höheren Kapitalbedarf bei gleichbleibend schwankender Liquidität.

Viele Freie weichen daher auf Mikrokredite, Crowdfunding oder Steady-Abos aus, um ihr Einkommen zu stabilisieren.
Gerade im Journalismus wächst der Trend zu Community-basierten Finanzierungsmodellen – wie Patreon, Ko-Fi oder Newsletter-Abos.


Freie Journalisten sind das Rückgrat der Informationsgesellschaft – aber auch eine Berufsgruppe mit prekärem Finanzzugang.
Die meisten Banken bewerten sie nach alten Mustern, obwohl ihr Geschäftsmodell längst digital funktioniert.

Wer langfristig unabhängig bleiben will, braucht neben journalistischer Leidenschaft auch eine solide Finanzstrategie.
Ein Mix aus Förderkredit, Liquiditätsreserve und smarter Budgetplanung ist hier der Schlüssel.
Und ja – eine gute Kamera ist wichtig. Aber eine gute Kalkulation ist noch wichtiger. 🎥📊


👉 Bist du selbst Journalist oder arbeitest du kreativ-freiberuflich?
Wie finanzierst du größere Projekte oder technisches Equipment?
Schreib’s mir in die Kommentare – vielleicht tauschen wir Erfahrungen aus.


Targobank – Konsumentenkredit-Spezialist auf dem Weg zur Bank für Freiberufler – Meine Erfahrung

Die Targobank AG mit Sitz in Düsseldorf gehört zur französischen Crédit Mutuel Alliance Fédérale, einer der größten Genossenschaftsbanken Europas.
In Deutschland betreibt sie rund 330 Filialen und betreut über 3,5 Millionen Kunden.
Ihr Fokus lag lange auf Privatkrediten und Konsumfinanzierungen – doch in den letzten Jahren öffnet sich die Bank zunehmend auch für Freiberufler und Selbstständige.


1. Positionierung und Geschäftsmodell

Die Targobank steht traditionell für einfache, schnelle Kredite mit klaren Konditionen und digitalem Antrag.
Im Gegensatz zu klassischen Großbanken konzentriert sie sich weniger auf komplexe Unternehmensfinanzierungen, sondern auf standardisierte Produkte.

Ihr Motto:

„Schnell, verständlich, fair.“

Dieses Konzept funktioniert im Privatkundengeschäft gut – und wird nun auf Selbstständige übertragen.
Ziel ist, die Finanzierungslücke zwischen Direktbanken (z. B. DKB, ING) und Großbanken (z. B. Deutsche Bank, Commerzbank) zu schließen.


2. Kreditangebote für Selbstständige & Freiberufler

ProduktZweck / ZielgruppeKreditsummeEffektiver Jahreszins (Ø)Besonderheit
Targobank Ratenkredit für Selbstständigefreie Verwendung1.500 – 80.000 €5,5 – 8,9 %vollständig online abschließbar
InvestitionsdarlehenGeschäftsausstattung, IT, Fahrzeugebis 100.000 €ab 5,0 %persönliche Beratung in Filiale
Autokreditprivate und gewerbliche Fahrzeugebis 65.000 €ab 4,5 %auch für Freiberufler zugänglich
UmschuldungskreditZusammenlegung bestehender Kreditebis 80.000 €variabelkostenlose Sondertilgungen

Wichtig:
Selbstständige müssen mindestens 2 Jahre Geschäftstätigkeit nachweisen, inklusive Einkommensteuerbescheid oder BWA.


3. Digitale Prozesse

Die Targobank hat ihr Online-Geschäft stark modernisiert:

  • digitale Antragsstrecke mit VideoIdent
  • Sofortkreditentscheidung (bei klarer Bonität)
  • digitale Kreditunterlagen & Signatur
  • Online-Überwachung via „MeinKredit“-Portal

Für Selbstständige ist die Online-Strecke allerdings etwas eingeschränkt – bei unregelmäßigem Einkommen oder fehlender BWA wird meist ein persönliches Gespräch empfohlen.


4. Konditionen im Marktvergleich (Stand: Oktober 2025)

Bank / AnbieterZinsspanne (effektiv)Max. KreditsummeLaufzeitDigitalisierung
Targobank5,0 – 8,9 %100.000 €12 – 96 Monate⭐⭐⭐⭐
DKB5,0 – 6,5 %65.000 €12 – 84 Monate⭐⭐⭐⭐⭐
Commerzbank5,3 – 7,5 %250.000 €24 – 180 Monate⭐⭐⭐
Santander5,5 – 9,5 %80.000 €12 – 84 Monate⭐⭐⭐

Fazit: Die Targobank liegt preislich im mittleren Segment, überzeugt aber durch Geschwindigkeit und klare Prozesse – besonders bei Umschuldungen oder kleineren Geschäftsinvestitionen.


5. Stärken und Schwächen

Stärken

  • Schnelle Kreditentscheidung
  • Klar verständliche Produkte
  • Gute Konditionen für Selbstständige mit stabilen Einnahmen
  • Digital + Filiale: flexible Kontaktmöglichkeiten

Schwächen

  • Kein Angebot für Gründer oder junge Selbstständige (< 2 Jahre)
  • Eingeschränkte Förderintegration (keine KfW-Anbindung)
  • Zinsen steigen bei schwächerer Bonität schnell an

6. Zielgruppe

Die Targobank ist ideal für:

  • Freiberufler mit stabiler Geschäftstätigkeit (z. B. Berater, Heilberufe, Einzelunternehmer)
  • kleine Betriebe, die überschaubare Investitionen finanzieren möchten
  • Selbstständige, die einen schnellen, unkomplizierten Kreditprozess bevorzugen

Weniger geeignet ist sie für:

  • Neugründer und Start-ups
  • Unternehmen mit komplexen Finanzierungsstrukturen
  • größere KMU mit Förderbedarf

Die Targobank ist ein klassischer „Kredit-Allrounder“ – unkompliziert, zugänglich, fair in der Abwicklung.
Sie bietet solide Konditionen für Selbstständige mit stabiler Bonität, ist aber kein Spezialanbieter für große Investitionen oder Förderprojekte.

Kurz gesagt:
Ideal für den schnellen, überschaubaren Kapitalbedarf – weniger für langfristige Unternehmensstrategien.