Der Auftrag, der alles veränderte – und warum ich dafür erst Schulden machen musste

Es war einer dieser Anrufe, die man als Freiberufler nie vergisst.
„Herr Bosse, wir hätten da ein Projekt für Sie – größer, langfristig, gut bezahlt.“
Ich lehnte mich zurück, tat so, als wäre das nichts Besonderes. Aber innerlich? Euphorie pur.
Der Haken kam im nächsten Satz: „Wir bräuchten allerdings vorab ein paar technische Anpassungen und neue Ausrüstung – Sie wissen ja, Qualität muss stimmen.“
Ich wusste, was das bedeutete: investieren. Sofort.


Zwischen Euphorie und Excel-Tabelle

Ich öffnete mein Geschäftskonto. Es sah… okay aus. Aber nicht „Investition-in-einen-großen-Auftrag“-okay.
Neue Technik, zusätzliche Software-Lizenzen, Fahrtkosten, eventuell ein externer Mitarbeiter – das alles summierte sich schneller, als mir lieb war.

Ich stand vor der typischen Freiberufler-Frage: Riskieren und wachsen – oder warten und verlieren?


Mein Weg: Finanzierung statt Zögern

Ich entschied mich für einen Kredit – zum ersten Mal, um Wachstum zu finanzieren, nicht um ein Loch zu stopfen.
Ich nutzte Smava, einfach weil ich dort sofort mehrere Angebote bekam. Kein langes Gerede, keine Rechtfertigungsschleifen.
Ich wählte einen Kredit über 7.500 Euro, Laufzeit 24 Monate. Der Zinssatz war okay, nicht perfekt – aber ehrlich gesagt war mir das in dem Moment egal.
Zwei Tage später war das Geld auf meinem Konto.
Und ich erinnere mich noch an dieses Gefühl, als ich das erste neue Equipment bestellt habe: Freiheit, gepaart mit purem Nervenkitzel.


Der Auftrag – und was daraus wurde

Der Kunde war zufrieden. Der Auftrag zog sich über Monate, brachte Folgeprojekte, und ich konnte die Investition schneller zurückzahlen als geplant.

Das Entscheidende aber war: Ich hatte gelernt, dass ein Kredit nicht nur ein Notnagel ist, sondern ein Werkzeug.
Ein Werkzeug, um Chancen wahrzunehmen, die sonst an einem vorbeiziehen.


Rückblick mit Abstand

Heute würde ich es wieder so machen – aber überlegter.
Ich würde:

  • eine Rücklage für Steuern und Ausfälle bilden,
  • die Kredithöhe enger an den Bedarf anpassen,
  • und vorher mehr über die genauen Konditionen verhandeln.

Aber diese Erfahrung war unbezahlbar. Ohne diesen Schritt hätte ich wahrscheinlich nie den Sprung in größere Projekte geschafft.


Kredite sind für viele Freiberufler ein Reizwort – aber manchmal sind sie genau das, was dich aus der Komfortzone in die nächste Stufe katapultiert.
Mein Tipp: Vermeide Kredite aus Angst – aber nutze sie aus Mut.
Denn manchmal ist es besser, das Risiko zu tragen, als die Chance zu verpassen.