Ein Brief an alle Musiker, die um ihren Kredit kämpfen

Liebe Musiker,
ihr spielt auf Bühnen, in Bars, in Studios. Ihr seid die, die Menschen mit drei Akkorden wieder Hoffnung geben können. Aber wenn ihr in eine Bankfiliale geht, dann ist plötzlich Schluss mit Melodie. Dann zählt nicht mehr, was ihr fühlt – sondern nur, was ihr verdient.
Ich hab’s oft gesehen. Freunde, die auf Festivals gespielt haben, ausverkaufte Konzerte, ein Plattenvertrag in Aussicht. Und doch: kein Kredit. „Zu unsicher“, sagen die Banker. „Kein festes Einkommen.“
Aber was ist schon sicher im Leben?


Eure Realität ist kein Takt, den die Bank versteht

Musiker leben nicht nach Quartalszahlen. Sie haben Phasen, in denen das Geld rollt, und Phasen, in denen man von der Gage eines Auftritts die nächsten Wochen überbrücken muss.
Doch Kredite für Instrumente, Studioausstattung oder Tourbusse sind keine Luxuswünsche – sie sind oft die Basis, um überhaupt weiterarbeiten zu können.


Möglichkeiten, die ihr habt

  • Ratenkredite bei Onlinebanken – für kleinere Summen, unkomplizierter, aber oft mit höheren Zinsen.
  • Leasing für Instrumente oder Technik – eine gute Alternative, wenn man keine hohe Einmalzahlung stemmen kann.
  • Förderprogramme: Es gibt regionale Kulturförderungen und sogar KfW-Kredite für kreative Selbstständige.
  • Privatkredite über Plattformen wie auxmoney – wo Menschen in Menschen investieren, nicht in Bilanzen.

Ich weiß, es ist hart

Ich hab mal einen Gitarristen begleitet, der für seine neue Platte 15.000 € brauchte. Die Bank lehnte ab. Über eine Crowdfunding-Kampagne und einen kleinen Kredit über smava schaffte er’s trotzdem. Heute tourt er durch halb Europa.
Er sagte mir: „Alex, ohne Vertrauen passiert in der Musik gar nichts – weder auf der Bühne noch bei der Bank.“
Und da hatte er recht.


Ihr Musiker, ihr seid Unternehmer eurer Seele. Ihr verdient kein festes Gehalt, aber ihr erschafft Wert – echten Wert, der bleibt. Lasst euch nicht entmutigen, wenn ein Banker euch nicht versteht. Es gibt Wege, die leiser sind, aber führen oft weiter.
Wenn ich euch etwas raten darf: sprecht mit mehreren Banken, vergleicht, nutzt Onlineplattformen – und gebt eure Träume nicht wegen eines Formulars auf.

Denn gute Musik hat noch jede Mauer eingerissen.