Kredit für Kunsthandwerker – Commerzbank oder eine andere Banke – Meine Erfahrung

Ich bin Alex – und diesmal geht’s um meine Bekannte Laura, eine leidenschaftliche Kunsthandwerkerin. Sie fertigt hochwertige Wohnaccessoires aus Holz und Metall, verkauft über Märkte, Onlineplattformen und mittlerweile sogar an einige Concept Stores. Ihre Produkte kommen an. Das Business wächst. Doch was fehlt? Eine größere Werkstatt. Eine neue CNC-Fräse. Bessere Lagerkapazitäten.
Und genau dafür hat sie einen Kredit gebraucht. Ihr Ziel: 25.000 Euro für den nächsten Schritt. Die Commerzbank war ihre erste Idee – weil sie dort ihr Geschäftskonto hat. Und weil sie von „maßgeschneiderter Finanzierung für Selbstständige“ sprach. Ob das stimmt? Spoiler: Jein.


Erste Hürde: Termin und Haltung

Laura hat nicht online angefragt, sondern direkt bei ihrer Filiale einen Beratungstermin gebucht. Der Vorteil: direkter Kontakt, persönliches Gespräch. Der Nachteil: Es dauert. Erst nach 10 Tagen bekam sie den Termin.
Der Berater war freundlich – aber skeptisch. „Kunsthandwerk ist schwierig zu bewerten. Die Einnahmen sind nicht planbar, das Geschäftsmodell schwer greifbar.“
Laura hatte aber alles dabei: Umsätze der letzten drei Jahre, Fotos von Projekten, eine Auftragsliste, Businessplan inklusive Wachstumsideen. Das beeindruckte.


Die Unterlagen – und was wirklich zählt

Neben den üblichen Papieren wie:

  • Steuerbescheide
  • Einnahmenüberschussrechnung
  • Kontoauszüge
  • Nachweis zur Krankenversicherung

musste sie auch ihre Onlinepräsenz zeigen, und – das war neu – konkrete Verkaufszahlen der letzten 6 Monate über Etsy und ihren eigenen Webshop vorlegen. Die Commerzbank wollte Belege, dass Nachfrage da ist.

Sie hatte zum Glück Klarheit in den Zahlen – das war entscheidend.


Die Zusage – mit kleinem Haken

Nach 12 Tagen kam die Zusage:
25.000 Euro, Laufzeit 72 Monate, effektiver Jahreszins 6,1 %.

Der Haken: Sie musste eine kleine Betriebsausfallversicherung abschließen, weil ihre Werkstatt so zentral fürs Business ist. Außerdem: Keine volle Auszahlung auf einmal – 20.000 Euro direkt, der Rest nach Nachweis der Investitionen.

Das hat sie erstmal geschluckt – aber akzeptiert. Die Commerzbank hatte damit ihre „Sicherheit“, dass das Geld nicht zweckentfremdet wird.


Auszahlung & Umsetzung – wie aus einem Guss

Nach Vertragsunterschrift (vor Ort) und Legitimation kam die erste Tranche schnell. Laura kaufte damit neue Maschinen, ließ die Werkstatt umbauen – und reichte Rechnungen nach. Drei Wochen später kam auch der Restbetrag.
Sie zahlt nun eine monatliche Rate von rund 415 Euro – tragbar für ihr Business, vor allem weil sie durch den Ausbau größere Aufträge annehmen kann.


Mein Fazit: Die Commerzbank ist keine Künstlerbank – aber offen für starke Ideen

Wenn du Kunsthandwerker bist und ein klares Konzept hast, kann die Commerzbank eine Chance sein. Du musst dich und dein Business professionell präsentieren, gut vorbereitet sein – und darfst dich nicht abschrecken lassen, wenn’s nicht alles per Mausklick geht.
Aber: Wer liefert, wird ernst genommen. Und das ist bei vielen Banken leider keine Selbstverständlichkeit.


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