Kredit für Physiotherapeuten: Meine ehrlichen Erfahrungen mit der apoBank bei Praxisgründung & Praxisübernahme
Wenn du als Physiotherapeut:in selbstständig bist oder gerade mit dem Gedanken an eine eigene Praxis spielst, dann kennst du das Gefühl wahrscheinlich: Fachlich alles klar, die Patienten sind da – aber beim Thema Finanzierung fühlt man sich plötzlich wie ein Anfänger im falschen Film.
Genau darüber möchte ich heute sprechen. Ich bin Alex, ich begleite seit Jahren Selbstständige und Freiberufler beim Thema Finanzierung. Und eine Berufsgruppe, die dabei immer wieder auftaucht, sind Physiotherapeut:innen mit eigener Praxis. In diesem Artikel geht es um die Kombination
Ich nehme dich mit in meine Erfahrungswelt – mit Fokus auf „Kredit für Physiotherapeuten“, „Praxisfinanzierung Physiotherapie“ und vor allem: Was läuft mit der apoBank gut, wo hakt es und worauf solltest du dich vorbereiten?
Warum Physiotherapeuten bei der Kreditsuche ganz eigene Probleme haben
Physiotherapeuten haben – aus Bankensicht – eine interessante Mischung aus Chancen und Risiken. Auf dem Papier wirkt vieles super. In der Realität gibt es aber ein paar Stolperfallen, die ich immer wieder sehe.
Hohe Anfangsinvestitionen, aber keine Luxusmargen
Eine eigene Physiopraxis bedeutet:
- Behandlungsbänke, Geräte, Ausstattung
- Mietkaution, Umbau, ggf. Brandschutz und Barrierefreiheit
- Software, Praxisverwaltung, ggf. Kassensystem
- Marketing, Website, erste Mitarbeiter:innen
Das alles kostet ordentlich Geld, aber im Vergleich zu manchen Arztpraxen sind die Umsatz- und Gewinnmargen eher moderat. Das heißt: Du brauchst Geld – aber du schwimmst später nicht automatisch im Cashflow.
GKV-Zulassung, Abhängigkeit von Verordnungen & Abrechnungszyklen
Viele Praxen sind stark von gesetzlichen Krankenkassen abhängig. Die Rezepte kommen, die Patienten sind da – aber das Geld fließt zeitverzögert über Abrechnungszentren oder Sammelabrechnungen.
Für dich heißt das:
- Einnahmen sind relativ stabil, aber stark von den Strukturen im Gesundheitssystem abhängig.
- Liquidität schwankt, weil die Kasse nun mal nicht täglich auszahlt.
- Die Bank will trotzdem hübsche, nachvollziehbare Zahlen sehen.
Schwankende private Lebenssituation
Viele Physiotherapeut:innen starten ihre Praxis:
- nach einigen Jahren Anstellung,
- häufig gleichzeitig mit Familiengründung, Hauskauf, o.ä.
Das führt dazu, dass Banken nicht nur auf die Praxis, sondern auch auf deine private Belastung schauen: laufender Miet- oder Immobilienkredit, Familie, Kinder, Versicherungen. Das kann die Kreditvergabe zäher machen als gedacht.
Kurz gesagt:
Du bist aus Bankensicht kein Startup mit wildem Tech-Risiko, aber auch kein „Beamter auf Lebenszeit“. Du bist irgendwo in der Mitte – mit sehr speziellen Rahmenbedingungen.
Warum die apoBank bei Physiotherapeuten so oft auf dem Tisch liegt
Die apoBank ist traditionell DIE Bank für Heilberufe: Ärzt:innen, Zahnärzt:innen, Apotheker:innen – aber eben auch Therapeut:innen wie Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden.
In meinen Gesprächen mit Physiotherapeut:innen fällt ein Muster auf:
- Viele landen automatisch bei der apoBank, weil ihnen Kolleg:innen, Steuerbüros oder Existenzgründungsberater sie empfehlen.
- Die apoBank versteht die Heilberufe-Logik: Zulassungen, KV-Abrechnung, spezielle Kammern, Berufsordnungen.
- Sie hat dedizierte „Heilberufe-Teams“, die wirklich wissen, was eine Praxisübernahme oder Neugründung bedeutet.
Das ist ein echter Vorteil gegenüber einer „normalen“ Hausbank, wo du erstmal erklärst, was du eigentlich tust, warum es keine 08/15-BWA gibt und wieso deine Einnahmen verzögert kommen.
Meine Erfahrungen mit der apoBank bei Physiotherapie-Finanzierungen
Ich gebe dir einen Einblick in das, was ich in den letzten Jahren bei Leser:innen, Klient:innen und im direkten Austausch erlebt habe. Natürlich sind das keine „offiziellen“ Aussagen der Bank, sondern meine persönliche Perspektive aus vielen Einzelfällen.
1. Erstkontakt & Beratung: Fachlich stark, manchmal zu sehr „Leitfaden“
Viele berichten mir, dass der Erstkontakt mit der apoBank angenehm ist:
- Es gibt häufig spezialisierte Berater:innen für Heilberufe, die den Beruf wirklich kennen.
- Die Gespräche drehen sich nicht nur um Zahlen, sondern auch um: Standort, Patient:innenstruktur, Zulassung, Kooperationen, Zukunftspläne.
Das ist positiv, weil du nicht bei Null anfangen musst. Du musst nicht erklären, was ein Rezeptwert ist, was eine „Verordnung“ bedeutet oder wie Heilmittel-Richtlinien funktionieren.
Was mir allerdings auch auffällt:
- Die Beratung wirkt zum Teil stark standardisiert.
- Es gibt eine Art unsichtbaren „Leitfaden“: Praxisneugründung → bestimmte Pakete, bestimmte Kreditlaufzeiten, bestimmte Sicherheiten.
Das hilft bei Struktur, kann aber frustrieren, wenn du z.B. etwas Ungewöhnliches planst:
- Kombi aus Praxis & Trainingsbereich (z.B. Gerätebereich mit Gym-Charakter),
- Mobile Praxis mit Hausbesuchen als Schwerpunkt,
- Kooperation mit Fitnessstudio o.ä.
Da muss man manchmal etwas nachbohren, damit die Bank nicht nur ihr Standardmodell drüberstülpt.
2. Unterlagen & Businessplan: Hier entscheidet sich alles
Die apoBank legt – wie alle Banken – großen Wert auf:
- Businessplan (Zahlen & Story)
- Liquiditätsplanung für die ersten 3–5 Jahre
- Investitionsplan: Was kostet was?
- Sicherheiten: Eigenkapital, Bürgschaften, ggf. Immobilien
Was ich bei Physiotherapeut:innen immer wieder sehe:
- Die fachliche Planung ist top, aber die betriebswirtschaftliche Planung ist schwach.
- Der Businessplan wurde oft von einem „Existenzgründungscoach“ geschrieben, der wenig Verständnis für Heilmittelrichtlinien und reale Belegung hat.
- Zahlen sind zu optimistisch: Behandlungsfrequenz, Auslastung, Privatpatientenanteil.
Die apoBank erkennt sowas relativ schnell. Vorteil:
Sie geben häufig konkretes Feedback:
„Hier wirkt die Auslastung im 1. Jahr zu hoch“ oder „Planen Sie mehr Puffer für Personal ein“.
Nachteil:
Wenn du auf so ein Feedback nicht vorbereitet bist, fühlt es sich an wie ein halbes „Nein“, obwohl es oft nur ein „Bitte nacharbeiten“ ist.
Mein Tipp aus Erfahrung:
Wenn du mit der apoBank sprichst, bereite dich so vor, als würdest du einem kritischen Fachkollegen deinen Plan vorstellen. Ehrlich, eher konservativ, Zahlen nachvollziehbar. Die Bank liebt keine schönen PowerPoints, sondern stimmige Annahmen.
3. Konditionen: Nicht immer billig – aber oft fair, wenn’s passt
Viele fragen mich: „Ist die apoBank günstig?“
Die ehrliche Antwort: Kommt drauf an.
Was ich beobachtet habe:
- Zinslich liegt die apoBank als Spezialbank für Heilberufe nicht automatisch im Dumpingbereich, ist aber oft im soliden Mittelfeld – manchmal etwas besser, manchmal etwas schlechter als Hausbanken.
- Spannend wird es, wenn KfW-Programme, öffentliche Förderkredite oder Bürgschaftsbanken eingebunden werden. Hier kennt sich die apoBank in der Regel gut aus.
- Sie ist bereit, längere Laufzeiten zu machen, die mit deiner Praxislogik matchen (z.B. 10–15 Jahre für eine Wohnung, in der die Praxis mit drin ist oder für größere Umbauten).
Was wichtig ist:
Du solltest die Konditionen nicht nur mit einem Online-Vergleichskredit messen, der auf Angestellte mit unbefristetem Vertrag optimiert ist.
Bei einer Praxisfinanzierung zählt:
- Wie wahrscheinlich ist es, dass die Bank dich auch in schwierigen Phasen mitzieht?
- Gibt es Option auf Tilgungsaussetzungen, wenn die Praxis mal umzieht oder neu investiert?
- Wie flexibel sind sie bei Erweiterungen (zweiter Standort, zusätzlicher Behandlungsraum, neues Gerät)?
Hier steht die apoBank – in meiner Wahrnehmung – meist besser da als die 08/15-Onlinebank, die mit super Zinsen wirbt, aber bei der kleinsten Abweichung vom Standard nervös wird.
4. Praxisübernahme vs. Neugründung: Zwei Welten
Ein ganz wichtiger Punkt:
Die apoBank unterscheidet deutlich zwischen:
- Praxisübernahme (du kaufst eine bestehende Physiopraxis)
- Neugründung (du startest bei Null)
Praxisübernahme:
Hier ist die apoBank grundsätzlich sehr interessiert, weil:
- Es gibt Vergangenheitszahlen: Umsatz, Kosten, Patientenzahlen.
- Das Risiko ist kalkulierbarer.
- Oft gibt es einen klaren Patientenstamm, teilweise sogar Wartelisten.
ABER:
Sie schaut sehr genau hin, ob der Kaufpreis zur Ertragskraft passt. Wenn ein:e abgebende:r Inhaber:in „Goldpreis-Mentalität“ hat, bremst die Bank oft zurecht.
Neugründung:
Hier ist deutlich mehr Skepsis im System:
- Standort, Konkurrenz, Konzept – alles wird intensiver geprüft.
- Eigenkapitalquote spielt eine größere Rolle.
- Dein bisheriger Lebenslauf (Berufserfahrung, ggf. Leitungserfahrung) ist wichtiger.
Ich habe Fälle gesehen, wo eine Praxisübernahme recht zügig durchgewunken wurde – und Fälle, wo eine Neugründung trotz guter Idee und Motivation einfach zu wenig greifbar war.
5. Kommunikation nach der Zusage: Kein Märchenland, aber solide
Wenn der Kredit steht, beginnt der Alltag. Und da zeigt sich die wahre Qualität eines Anbieters.
Was ich aus Rückmeldungen kenne:
- Die Kontoführung und Praxisfinanzierung laufen meistens ruhig im Hintergrund, solange du deine Raten zahlst und keine großen Auffälligkeiten da sind.
- In Phasen, in denen es hakelig wird (z.B. Krankheit, Umsatzrückgang, Corona-Nachwirkungen), hängt viel davon ab, ob du frühzeitig und offen kommunizierst.
Die apoBank ist, so mein Eindruck, nicht „herzloser“ oder „herzlicher“ als andere Banken – aber sie kann besser einschätzen, was eine Durststrecke in einer Physiopraxis bedeutet, wenn du die Zahlen transparent auf den Tisch legst.
Schwachpunkt:
Manche berichten, dass die Kommunikation im Laufe der Jahre schwieriger wird, wenn der ursprüngliche Berater wechselt. Dann rutschst du schneller in eine allgemeinere Bearbeitungsschiene, wo nicht mehr so eng begleitet wird. Das ist aber bei vielen Banken so, nicht nur dort.
Typische Fehler von Physiotherapeuten bei der Kreditvergabe (und wie du sie vermeidest)
Ich könnte über dieses Thema ein ganz eigenes Buch schreiben, aber ich fasse die Klassiker mal in erzählerischer Kurzform zusammen.
Fehler 1: „Die Bank wird schon sehen, dass das läuft“
Nur weil deine Kolleg:innen voll sind und du überall von Fachkräftemangel hörst, heißt das nicht, dass die Bank unkritisch durchwinkt. Sie braucht:
- Zahlen, Prognosen, Szenarien
- Worst-Case-Betrachtung
- einen klaren Plan B für Flautephasen
„Wird schon“ ist keine valide Kreditstrategie 😉.
Fehler 2: Private und betriebliche Finanzen nicht sauber trennen
Viele Selbstständige in der Physiotherapie machen am Anfang alles über ein Konto – privat, beruflich, alles zusammen.
Für dich mag das praktisch sein,
für die Bank ist es ein Chaos.
Gerade wenn du mit einem spezialisierten Anbieter wie der apoBank arbeitest, punkten die, die von Anfang an sauber trennen: Praxis-Konto, Privatkonto, Rücklagenkonto.
Fehler 3: Nur auf den Zinssatz starren
Ich weiß, Zinssatz ist wichtig. Aber:
- Wenn du 0,3 % mehr Zinsen zahlst, dafür aber eine längere Laufzeit, Tilgungsaussetzungen und eine Bank hast, die dein Modell versteht, kann das unterm Strich besser sein, als der billigste Deal.
- Der Cashflow der Praxis killt dich schneller als der Nominalzins, wenn du dich zu eng einschnürst.
Die apoBank punktet oft gerade bei der Struktur – nicht unbedingt im letzten Zehntelpunkt beim Zins.
Für wen ist ein Kredit bei der apoBank als Physiotherapeut sinnvoll – und für wen eher nicht?
Aus meiner Sicht ist die apoBank besonders interessant, wenn du:
- eine Praxisübernahme planst oder eine klar umrissene Praxisneugründung,
- im Heilmittel-Bereich bleibst und keine völlig exotischen Konzepte (z.B. halb Praxis, halb CrossFit-Box) planst,
- bereit bist, Zeit in einen guten Businessplan zu investieren,
- Wert darauf legst, dass die Bank deinen Beruf wirklich versteht.
Wen ich eher nicht dort sehe:
- Physiotherapeuten, die nur einen kleinen, kurzfristigen Konsum- oder Minikredit brauchen, um z.B. ein einzelnes Gerät zu finanzieren – da kann oft eine klassische Hausbank oder ein zweiter Anbieter günstiger und weniger bürokratisch sein.
- Leute, die „schnell mal eben“ ohne Unterlagen und Planung einen fünfstelligen Kredit durchdrücken wollen. Das wird bei seriösen Praxisfinanzierern generell schwierig – und bei der apoBank erst recht.
Kredit für Physiotherapeuten bei der apoBank – (k)eine Liebesgeschichte?
Wenn ich alles zusammennehme, was ich in den letzten Jahren gesehen habe, würde ich es so formulieren:
- Ja, die apoBank ist für Physiotherapeut:innen ein sehr relevanter Ansprechpartner.
- Ja, sie versteht dein Berufsbild und die Logik deiner Praxis besser als viele andere Banken.
- Nein, sie ist nicht der magische Schlüssel, der jeden Traum ohne solide Zahlen finanziert.
Für mich ist ein Kredit bei der apoBank dann sinnvoll, wenn du:
- Wirklich bereit bist, deine Praxis als Unternehmen zu denken.
Nicht nur „ich behandle eben Patienten“, sondern: ich plane, ich rechne, ich steuere. - Offen bist für Kritik am Businessplan.
Wenn die Bank nachfragt, ist das nicht immer böse gemeint – manchmal rettet sie dich damit vor einer zu optimistischen Fehleinschätzung. - Langfristig denkst.
Eine Praxisfinanzierung ist keine kurzfristige Konsumentscheidung. Es ist ein 10–15-Jahres-Projekt, das dein Leben prägt.
Wenn du als Physiotherapeut:in gerade genau in dieser Phase steckst – Praxisgründung oder -übernahme – und mit der apoBank liebäugelst, dann nimm dir Zeit für Vorbereitung. Zahlen sortieren, Konzept schärfen, Privates und Geschäftliches trennen.
Und ganz ehrlich: Wenn du dir bei den Zahlen unsicher bist, hol dir jemanden dazu. Steuerberater, Gründungscoach, jemanden wie mich, der das schon zigmal gesehen hat. Du musst das nicht alles allein durchleiden.