Mein Crowdfunding ist gescheitert – und das war das Beste, was mir passieren konnte

Ich erinnere mich noch an die Euphorie, mit der ich damals mein Crowdfunding-Projekt gestartet hab.
Ich hatte die Idee, die Vision, das Konzept – sogar das Pitchvideo war (zumindest aus meiner Sicht) ziemlich genial.
Ich war überzeugt: Das Ding geht durch die Decke.
Und dann … kam nichts.

Drei Wochen lang habe ich auf die Kampagnenseite gestarrt, F5 gedrückt wie ein Verrückter und gehofft, dass irgendwer – irgendjemand – endlich auf „Unterstützen“ klickt.
Aber außer zwei Freunden und meiner Mutter blieb es still.


Der Moment, in dem ich’s begriffen habe

Zuerst war’s Frust. Dann Wut. Dann kam die Erkenntnis:
Nicht das Crowdfunding war schuld – ich war’s.
Ich hatte einfach gedacht, gute Idee = gutes Ergebnis. Aber Crowdfunding ist kein Wunschkonzert. Es ist Kommunikation, Vertrauen, Community. Und die hatte ich damals schlicht nicht.


Die typischen Fehler (die ich alle gemacht habe)

1. Kein Publikum, keine Chance.
Ich hab mein Projekt gestartet, bevor ich mir eine Community aufgebaut hatte. Niemand kannte mich – warum sollte also jemand in mich investieren?

2. Zu vage erklärt.
Ich hab erzählt, was ich machen will – aber nicht, warum es wichtig ist. Menschen unterstützen keine Produkte, sie unterstützen Geschichten.

3. Keine Emotion, nur Fakten.
Mein Pitch war zu sachlich. Kein Funke, kein Herz, kein „Wow, das will ich unterstützen!“.

4. Kein klarer Plan B.
Ich dachte, wenn’s nicht klappt, war’s das. Dabei ist eine gescheiterte Kampagne oft der Anfang von etwas Besserem.


Was danach kam

Nach dem Scheitern hab ich neu angefangen – kleiner, ehrlicher, direkter.
Ich hab meine Zielgruppe gesucht, Social Media genutzt, Feedback gesammelt, bevor ich überhaupt den nächsten Versuch wagte.
Und siehe da: Beim zweiten Mal lief’s. Nicht spektakulär, aber solide – und echt.

Das war der Punkt, an dem ich verstanden hab: Scheitern ist kein Stopp, es ist ein Spiegel.


Mein Tipp für andere Freiberufler

Wenn dein Crowdfunding floppt, versteck dich nicht.

  • Sammle Feedback.
  • Frag Unterstützer, was sie vermisst haben.
  • Analysiere Zahlen (Besucher, Klicks, Videoaufrufe).
  • Und dann starte neu – mit dem Wissen, das dir keine Bank der Welt beibringen kann.

Ein gescheitertes Crowdfunding ist keine Niederlage. Es ist ein Crashkurs in Marketing, Psychologie und Demut.
Ich würde sogar sagen: Wer nie gescheitert ist, hat’s nie wirklich versucht.
Also: Wenn du auf die Nase fällst – steh auf, klopf dir den Staub ab und starte nochmal. Nur diesmal mit Herz statt nur Plan. ❤️