Wenn man mit Angestellten über Kredite spricht, dann geht es meistens um Hauskauf oder Auto. Bei uns Freiberuflern sieht das aber oft ganz anders aus. Wir brauchen Kredite nicht unbedingt, um uns Luxus zu gönnen, sondern damit das Geschäft überhaupt am Laufen bleibt.
Ich hab in meinen Jahren als Selbstständiger gelernt: Ein Kredit ist oft weniger ein Zeichen von Schwäche – sondern ein Werkzeug, um Chancen zu nutzen oder Engpässe zu überbrücken.
1. Investitionen ins Business
Das ist der Klassiker. Neue Technik, bessere Software, vielleicht auch ein Büroausbau.
Ich habe zum Beispiel irgendwann gemerkt, dass mein alter Laptop mich mehr Zeit kostete als er wert war. Ein Kredit für ein leistungsstarkes Gerät war in dem Moment nicht Luxus, sondern Produktivitätssteigerung.
Bei Ärzten sind es oft teure Geräte, bei Fotografen Kameras, bei Designern Arbeitsplätze – Investitionen, die man nicht mal eben aus der Portokasse bezahlt.
2. Überbrückung von Zahlungsengpässen
Fast jeder Freiberufler kennt das: Ein Kunde zahlt verspätet, manchmal sogar Monate später. In der Zwischenzeit laufen Miete, Versicherungen, vielleicht auch Personalkosten weiter.
Hier kann ein kleiner Rahmenkredit oder kurzfristiger Überbrückungskredit den Unterschied machen zwischen „ruhig schlafen“ und „schweißgebadet aufwachen“.
3. Steuernachzahlungen
Das Finanzamt ist gnadenlos pünktlich – auch wenn die Kunden es nicht sind.
Ich hatte mal eine Steuernachzahlung, die fast meine kompletten Rücklagen aufgefressen hätte. Ein Kredit über ein paar Monate war die einzige Möglichkeit, nicht ins Minus zu rutschen. Viele Freiberufler nehmen genau dafür einen kurzfristigen Kredit.
4. Wachstum und Expansion
Nicht immer geht’s ums Überleben – manchmal geht’s ums Wachsen. Neue Mitarbeiter, Marketing-Kampagnen oder die Eröffnung eines zweiten Standorts können ohne Kredit kaum gestemmt werden.
Hier ist es wichtig, den Kredit wirklich als Investition zu betrachten: Er bringt Geld, statt nur Geld zu kosten.
5. Private Gründe
Auch das gehört dazu: Auto, Wohnung, Familienplanung. Als Freiberufler bekommt man dafür bei klassischen Banken oft schwerer einen Kredit – und genau deshalb suchen viele gezielt nach „Freiberufler-Krediten“.
Kredite sind für Freiberufler kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Werkzeug.
Ob Investition, Überbrückung oder Wachstum – der Trick ist, den Kredit bewusst einzusetzen und nicht erst dann, wenn das Wasser schon bis zum Hals steht.
Ich hab für mich gelernt: Kredite sind wie Werkzeuge im Werkzeugkasten – man muss wissen, wann man sie einsetzt, und man sollte immer den passenden parat haben.