Als ich mich selbstständig gemacht habe, hatte ich keinen Plan von Versicherungen.
Ich wusste nur: Krankenkasse – klar. Aber der Rest? Irgendwas mit Berufsunfähigkeit, Haftung, Altersvorsorge? Viel zu kompliziert.
Also hab ich’s erstmal gelassen.
Großer Fehler.
Denn: Als Freiberufler trägst du alle Risiken selbst – und ohne das richtige Backup kann ein kleiner Fehler oder ein Unfall dein ganzes Business gefährden.
In diesem Artikel zeig ich dir:
- Welche Versicherungen du wirklich brauchst
- Welche optional sind – und welche du dir sparen kannst
- Und worauf du bei der Auswahl achten solltest (auch mit kleinem Budget)
1. Krankenversicherung – Pflicht, aber mit Wahlfreiheit
Das Einzige, was du wirklich musst, ist krankenversichert sein.
Als Freiberufler hast du die Wahl:
- Gesetzlich (GKV) → planbare Kosten, Familienversicherung für Kinder, aber oft teurer bei höherem Einkommen
- Privat (PKV) → günstiger bei Einstieg, aber mit Risiko steigender Beiträge im Alter
Ich hab mich für die gesetzliche entschieden – einfach weil’s stressfreier ist, ich Familie hab und keine Lust, bei jeder Behandlung nachzudenken, ob’s übernommen wird.
Tipp: Schau, ob deine Kasse Tarife mit Krankengeld ab dem 43. Tag bietet – sonst stehst du bei längerer Krankheit ohne Einkommen da.
2. Berufshaftpflicht – unterschätzt, aber essenziell
Viele denken: „Ich sitz doch nur am Laptop – was soll da passieren?“
Aber: Schon eine falsche Beratung, ein Verstoß gegen Datenschutz, oder ein versehentlich veröffentlichtes urheberrechtlich geschütztes Bild kann dich tausende Euro kosten.
Eine gute Berufshaftpflicht schützt dich genau davor.
Besonders wichtig für:
- Texter:innen, Designer:innen, Coaches
- IT-Freelancer, Berater:innen, Webentwickler:innen
- Alle mit direktem Kundenkontakt oder Veröffentlichungspflicht
Kosten? Ab ca. 10 €/Monat – also locker drin.
3. Berufsunfähigkeitsversicherung – wenn du plötzlich nicht mehr arbeiten kannst
Klingt dramatisch – ist aber real.
Was passiert, wenn du durch Krankheit oder Unfall dauerhaft nicht mehr arbeiten kannst?
Als Angestellter bekommst du oft eine Unterstützung vom Arbeitgeber – als Freiberufler null.
Die BU zahlt dir in dem Fall eine monatliche Rente – z. B. 1.000 oder 1.500 € – solange du nicht mehr berufsfähig bist.
Achtung:
- Je jünger du einsteigst, desto günstiger
- Vorerkrankungen können’s schwierig machen
- Gesundheitsprüfung ist Pflicht
Ich hab sie damals mit 33 abgeschlossen – war noch bezahlbar. Heute bin ich froh drum.
4. Kranken- und Pflegeversicherung für den Worst Case
Viele Freiberufler vergessen: Auch die Pflegepflichtversicherung ist Pflicht.
Sie ist in der GKV automatisch dabei – in der PKV musst du sie extra abschließen.
Dazu: Wer länger krank ist, sollte über ein Krankentagegeld nachdenken (hab ich im vorherigen Artikel erklärt).
5. Altersvorsorge – keine Pflicht, aber deine Verantwortung
Die gesetzliche Rente bekommst du nur, wenn du freiwillig einzahlst.
Und die reicht in der Regel nicht aus.
Optionen:
- Private Rentenversicherung
- Rürup-Rente (steuerlich absetzbar, aber unflexibel)
- ETF-Sparpläne (günstig & flexibel, aber ohne Garantie)
- Immobilie zur Selbstnutzung oder Vermietung
Ich persönlich fahre zweigleisig: ETF-Sparen + kleine private Rentenversicherung.
6. Weitere sinnvolle (aber nicht zwingende) Versicherungen
Hier kommt’s auf deine Lebenssituation an:
- Rechtsschutzversicherung – hilfreich bei Stress mit Kunden, Finanzamt oder Mietverträgen
- Hausratversicherung – wenn dein Arbeitslaptop in der Wohnung steht
- Unfallversicherung – gerade bei riskanteren Tätigkeiten oder Sport
Aber: Nicht jede Versicherung ist sinnvoll für jede*n.
Prüf deinen Bedarf. Frag dich: Was würde mich wirklich finanziell ruinieren, wenn es passiert?
Versicherungen schützen nicht nur dein Einkommen – sondern auch deinen Seelenfrieden
Ich geb’s ehrlich zu: Ich hab mich lange vor dem Thema gedrückt.
Aber nachdem ich gesehen hab, wie ein Freelancer-Freund nach einem Burnout plötzlich komplett ohne Einkommen dastand, hab ich meine Prioritäten überdacht.
Heute hab ich:
✅ Krankenversicherung
✅ Berufshaftpflicht
✅ Berufsunfähigkeit
✅ Altersvorsorgeplan
Und ja – das kostet mich ein paar Hundert Euro im Monat.
Aber es bringt mir auch Sicherheit. Und das ist Gold wert.
Wenn du wissen willst, welche Versicherungen für dich wirklich Sinn machen – oder wo du gute Anbieter findest (auch mit schwankendem Einkommen):
Meld dich gern. Ich helf dir, da durchzusteigen.