Welche Versicherungen du als Freiberufler wirklich brauchst – und wie du sie finanzierst

Ich geb’s offen zu: Als ich mich selbstständig gemacht hab, war das Thema Versicherung für mich so spannend wie Zahnarztbesuche. Ich dachte: „Ach komm, wird schon nix passieren.“
Spoiler: Falsch gedacht. 😅
Denn als Freiberufler bist du für alles selbst verantwortlich. Niemand zahlt für dich mit, niemand sichert dich automatisch ab. Wenn du krank wirst, wenn du ausfällst, wenn du aus Versehen jemandem Schaden zufügst – dann stehst du da. Ohne Schutz. Und genau deshalb ist dieses Thema so wichtig.
In diesem Artikel zeig ich dir, welche Versicherungen du wirklich brauchst, wo du sparen kannst – und wie du sie finanzierst, wenn du gerade nicht im Geld schwimmst.

Pflicht oder freiwillig? Die Basics verstehen

Es gibt Versicherungen, die musst du als Freiberufler haben – zumindest, wenn du nicht völlig unvernünftig leben willst. Und es gibt welche, die du erst dann brauchst, wenn dein Business größer wird.
Lass uns die wichtigsten mal anschauen – mit meiner persönlichen Einschätzung und Erfahrung.


1. Krankenversicherung (Pflicht!)

Egal ob gesetzlich oder privat – ohne KV geht nix.
Wenn du vorher angestellt warst und in die GKV zurück willst, geht das oft problemlos.
Wenn du in die PKV gehst: Vorsicht bei den Beiträgen – die können im Alter richtig reinhauen.
Tipp: Wenn das Einkommen schwankt, unbedingt Einkommensprognose niedrig ansetzen – du kannst immer nachmelden. Spart dir am Anfang viel Geld.


2. Berufshaftpflichtversicherung (absolut empfehlenswert)

Gerade wenn du mit Kundendaten, Websites, Design oder Beratung arbeitest: Ein kleiner Fehler, und du haftest.
Ich hatte mal eine technische Panne, bei der ein Kunde 3 Tage offline war. Zum Glück hatte ich meine Berufshaftpflicht – sonst wären 4.000 Euro Schadenersatz fällig gewesen.
Kosten: ab ca. 80–200 €/Jahr
Anbieter: exali, Hiscox, Markel, Mailo


3. Unfallversicherung (je nach Tätigkeit sinnvoll)

Wenn du z. B. handwerklich arbeitest, viel unterwegs bist oder einfach Sicherheit willst: Eine private Unfallversicherung deckt dich rund um die Uhr ab – auch außerhalb der Arbeit.
Aber: Kein Muss für alle.
Ich hab erst später eine abgeschlossen – als ich gemerkt hab, wie schnell man mal ausfällt.


4. Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) – frühzeitig sichern!

Wenn du auf deine Arbeitskraft angewiesen bist (und das sind wir alle), dann ist die BU fast schon Pflicht.
Aber: Je jünger und gesünder du bist, desto günstiger bekommst du sie.

Tipp: Unbedingt vor bestehenden Krankheiten oder langen Pausen abschließen – sonst wird’s teuer oder du wirst abgelehnt.


5. Rechtsschutzversicherung – kann sich lohnen

Du streitest dich mit einem Kunden über eine nicht bezahlte Rechnung? Oder bekommst Ärger mit dem Finanzamt?
Eine Selbstständigen-Rechtsschutzversicherung kann hier Gold wert sein – aber lies das Kleingedruckte, viele schließen bestimmte Streitfälle aus.


Wie du Versicherungen finanzieren kannst, wenn’s grad eng ist

Jetzt kommt der entscheidende Punkt: Du willst dich absichern, aber dein Konto sagt was anderes? Kein Problem – hier meine erprobten Wege:

🔁 Monatlich statt jährlich zahlen

Klar, viele Versicherungen sind im Jahresbeitrag etwas günstiger – aber wenn’s grad knapp ist, nimm die monatliche Zahlung. Lieber 20 Euro/Monat als 240 auf einmal.


💳 Per Kreditkarte zahlen (mit Ratenoption)

Ich nutze meine Business-Kreditkarte gezielt für Versicherungen. Damit kann ich größere Beträge flexibel zurückzahlen, ohne sofort in Schieflage zu kommen.


💸 Kleinkredit für den Jahresstart

Wenn du mehrere Policen auf einmal brauchst (z. B. bei Neugründung), kann ein kleiner Kredit über 500–2.000 Euro Sinn machen.
Anbieter wie auxmoney, Finanzcheck oder Smava vergeben sowas auch für Freiberufler – ohne Riesennachweise.


📅 Auf Prioritäten setzen – Schritt für Schritt absichern

Nicht alles auf einmal abschließen! Fang mit Krankenversicherung & Berufshaftpflicht an. Dann BU. Dann der Rest.
So baust du dir nach und nach deinen Schutz auf – und dein Budget bleibt im Rahmen.


Versicherungen nerven – aber retten dich im Ernstfall

Ich weiß, Versicherung ist nicht sexy. Aber weißt du, was noch weniger sexy ist?
Wenn du wegen eines dummen Fehlers 5.000 Euro Schaden zahlen musst. Oder wegen Krankheit 3 Monate kein Einkommen hast.
Mit einem klugen Mix aus Basisschutz, fairen Beiträgen und ggf. Finanzierung bleibst du auch als Freiberufler sicher – ohne dich zu ruinieren.
Wenn du Fragen zu konkreten Angeboten hast oder wissen willst, welche Versicherung für deine Branche am wichtigsten ist – schreib mir. Ich bin kein Versicherungsberater, aber ich sag dir ehrlich, was bei mir wirklich geholfen hat.

Bleib sicher – auch mit kleinem Budget!
Dein Alex