Welche Fehler dich nach der Kreditaufnahme teuer zu stehen kommen können – und wie du sie vermeidest

Viele denken: „Wenn der Kredit erstmal genehmigt ist, ist der schwierigste Teil geschafft.“
Stimmt nicht ganz.
Denn nach der Kreditaufnahme beginnt die eigentliche Verantwortung – und genau da tappen viele Freiberufler (ich früher auch) in teure Fallen.
In diesem Artikel zeig ich dir die häufigsten Fehler nach dem Kredit – und was du tun musst, damit dein Darlehen dich stärkt, nicht stresst.


Fehler Nr. 1: Du verlierst die Übersicht über die Rückzahlung

Klingt banal – ist aber der Klassiker.
Du bekommst das Geld, zahlst brav die ersten Raten – und irgendwann läuft der Kredit „so nebenbei“ mit.
Bis du plötzlich feststellst, dass du nicht weißt:

  • Wie viel Restschuld noch offen ist
  • Ob eine Sondertilgung sinnvoll wäre
  • Oder ob du zu viel Zinsen zahlst

Mein Tipp:
🔁 Trage dir vierteljährlich einen Kredit-Check-Termin in den Kalender ein:
„Wie läuft mein Kredit? Gibt’s Optimierungsmöglichkeiten?“

Ich mache das am Monatsanfang – mit Kaffee und Finanzübersicht. Macht sogar Spaß, wenn’s gut läuft 😄


Fehler Nr. 2: Du nutzt den Kredit für etwas anderes als geplant

Du wolltest eigentlich deinen Online-Auftritt erneuern – hast aber dann doch die Hälfte für ein neues Fahrrad ausgegeben?
Ja, kann passieren. Aber wenn du ohne Plan Geld ausgibst, hast du am Ende Schulden – und keinen Mehrwert.
Regel:
💡 Nutze einen Kredit immer zweckgebunden – auch wenn es nicht so im Vertrag steht.
Halte dich an deinen ursprünglichen Plan, sonst geht die Rechnung nicht auf.


Fehler Nr. 3: Du vergisst Rücklagen für Notfälle

Du tilgst brav deine Raten – bis plötzlich ein Kunde nicht zahlt. Oder dein MacBook streikt. Oder du krank wirst.
Wenn du dann keinen Puffer hast, landest du schnell im Dispo – oder brauchst den nächsten Kredit.

Meine Empfehlung:
💰 Parallel zum Kredit mindestens 10–15 % der monatlichen Rate als Notfallrücklage aufbauen – auch wenn’s schwerfällt.


Fehler Nr. 4: Du nutzt keine Sondertilgungen, obwohl’s ginge

Viele Kreditverträge erlauben kostenlose Sondertilgungen – aber kaum jemand nutzt sie!
Dabei kannst du mit wenigen Hundert Euro Laufzeit verkürzen und Zinsen sparen.

Mein Fall:
Ich hatte einmal einen 8.000 € Kredit über 36 Monate.
Hab nach 10 Monaten 1.500 € extra eingezahlt → 5 Monate früher fertig, 270 € Zinsen gespart.
Einfach so – weil ich’s gelesen hab.

➡️ Regelmäßig checken, ob Sonderzahlungen möglich und sinnvoll sind.


Fehler Nr. 5: Du ignorierst deine Steuer

Zinsen sind in der Regel betrieblich absetzbar, ebenso ggf. Bearbeitungsgebühren oder Versicherungen (je nach Art des Kredits).

Aber: Wenn du keine saubere Trennung zwischen privat & geschäftlich machst, schenkst du dem Finanzamt bares Geld.

Mein Tipp:
📂 Halte alle Kreditunterlagen bereit, ordne sie sauber deinem Business zu, notiere dir gezahlte Zinsen fürs Steuerjahr.
Am besten: Ein separates Geschäftskonto nutzen.


Fehler Nr. 6: Du denkst nicht an Umschuldung

Zinssätze ändern sich. Dein Score verbessert sich. Du verdienst mehr.
Was spricht also dagegen, deinen alten Kredit durch einen neuen mit besseren Konditionen zu ersetzen?

Viele wissen nicht:
✅ Eine Umschuldung ist möglich – auch als Freiberufler.
✅ Du kannst dadurch Zinsen sparen oder die Laufzeit anpassen.
✅ Anbieter wie Smava, Check24 oder Finanzcheck bieten dafür eigene Rechner an.

➡️ Nach 12 Monaten kann sich das schon lohnen – einfach mal vergleichen.


Ein Kredit ist kein Selbstläufer – sondern ein Projekt

Wenn du einen Kredit aufnimmst, beginnt eine Beziehung.
Und wie in jeder Beziehung musst du:

  • regelmäßig hinschauen
  • aktiv gestalten
  • ehrlich zu dir selbst sein

Dann wird aus dem Kredit kein Klotz, sondern ein Treppenaufgang für dein Business.