Lange Zeit dachte ich:
„Wenn ich meine Preise anhebe, rennen mir die Kunden weg.“
Das Ergebnis: Ich hab zu viel gearbeitet, für zu wenig Geld – und mich irgendwann gefragt, ob ich mir das Leben als Selbstständiger so vorgestellt habe.
Heute weiß ich: Preissteigerung ist kein Risiko – sondern Strategie.
Hier erzähl ich dir, wie ich das Schritt für Schritt gemacht habe.
1. Die Vorarbeit: Verstehen, was meine Leistung wert ist
Früher hab ich meine Preise nach Bauchgefühl festgelegt.
Heute berechne ich sie so:
- Fixkosten (Miete, Versicherungen, Tools)
- Steuern & Abgaben
- Gewinnziel pro Monat
- Arbeitsstunden, die realistisch abrechenbar sind
💡 Ergebnis: Mein Stundensatz lag eigentlich viel zu niedrig, wenn ich nicht jeden Tag 10 Stunden arbeiten wollte.
2. Qualität sichtbar machen
Bevor ich meine Preise angehoben habe, hab ich meine Außendarstellung optimiert:
- Website aufgeräumt, Referenzen klar platziert
- Fallstudien mit konkreten Ergebnissen (Traffic, Umsatzsteigerung, Reichweite)
- Kundenfeedback mit echten Namen & Logos
➡️ Denn hohe Preise brauchen sichtbaren Beweis.
3. Bestehende Kunden vorbereiten
Ich hab meine Stammkunden frühzeitig informiert – per persönlicher Mail oder Gespräch.
Formulierung ungefähr so:
„Ab dem 1. Oktober passe ich meine Preise an. Das ermöglicht mir, weiterhin auf hohem Niveau und mit voller Energie an Ihren Projekten zu arbeiten. Für Sie bedeutet das: unveränderte Qualität – und noch mehr Fokus auf Ergebnisse.“
💡 Viele Kunden fanden das vollkommen nachvollziehbar – keiner ist abgesprungen.
4. Neukunden = neue Preise
Mit neuen Kunden hab ich sofort den höheren Preis kommuniziert.
Kein „alten Tarif noch mal durchgehen lassen“ – sonst bleibst du ewig auf dem alten Level hängen.
5. Paketpreise statt Stundenhonorar
Ich hab meine Leistungen gebündelt – statt pro Stunde abzurechnen:
Beispiel:
- Blogartikel-Paket (4 Texte pro Monat)
- Content-Audit inkl. Strategie
- Social-Media-Betreuung für 30 Tage
Das wirkt klarer, hochwertiger – und der Preis steht nicht mehr in direktem Vergleich zu einem Stundenlohn.
6. Mehrwert statt Rechtfertigung
Ich diskutiere heute keine Preise mehr.
Stattdessen erkläre ich den Mehrwert:
- „Mit diesem Text gewinnen Sie 30 % mehr Anfragen.“
- „Das spart Ihnen 10 Stunden pro Monat.“
- „Damit erreichen Sie 20 % mehr Reichweite.“
Kunden kaufen nicht den Aufwand – sie kaufen das Ergebnis.
7. Der psychologische Effekt
Etwas Überraschendes ist passiert:
Mit höheren Preisen habe ich bessere Kunden angezogen – die:
- meine Arbeit schätzen
- pünktlich zahlen
- nicht wegen jeder Kleinigkeit diskutieren
Preise erhöhen ist Selbstfürsorge
Heute verdiene ich mehr, arbeite weniger – und bin zufriedener.
Ich hätte nur eins früher verstehen müssen:
Billig zieht die falschen Kunden an.
Wenn du Freiberufler bist und dich nicht traust, deine Preise zu erhöhen:
Fang klein an – aber fang an.
Dein Business wird’s dir danken.
Und du auch