Wenn du freiberuflich arbeitest, ist eine Sache fast noch wichtiger als Umsatz:
Deine Liquidität.
Denn was bringt dir der dickste Auftrag, wenn das Geld erst in 45 Tagen kommt – aber deine Miete, Krankenversicherung und Steuer-Vorauszahlung schon jetzt fällig sind?
Ich hab in meinen ersten Jahren als Selbstständiger mehrfach Lehrgeld gezahlt. Wortwörtlich.
Erst als ich angefangen hab, meinen Geldfluss zu planen, statt nur aufs Konto zu starren, wurde’s entspannter. Und genau deshalb zeig ich dir in diesem Artikel meine liebsten Tools – kostenlos, einfach zu bedienen und absolut nützlich.
Warum Liquiditätsplanung so verdammt wichtig ist
Kurz gesagt: Liquidität ist das, was übrig bleibt, wenn du alles bezahlt hast.
Und sie entscheidet, ob du
- ruhig schlafen kannst
- dein Geschäft ausbauen kannst
- oder eben ständig jonglierst, Dispo nutzt oder Kredit aufnehmen musst
Liquiditätsplanung heißt: Du weißt heute schon, ob dir in drei Monaten das Geld ausgehen könnte – und kannst rechtzeitig gegensteuern.
Tool Nr. 1: Google Sheets (kostenlos, flexibel, unterschätzt)
Ja, wirklich. Kein fancy Tool schlägt manchmal eine gut strukturierte Google-Tabelle.
Ich hab mir da ein eigenes Template gebaut mit folgenden Spalten:
- Monat
- Erwartete Einnahmen
- Fixkosten (Miete, Versicherungen, Tools)
- Variable Kosten (Reisen, Werbung)
- Steuer-Rücklage
- Verfügbare Liquidität
Plus ein Chart, das mir zeigt: Wann wird’s eng? Wo ist Luft?
✅ Vorteile: 100 % anpassbar, super Übersicht, in der Cloud
❗ Nachteil: Muss man selbst pflegen – Disziplin nötig!
➡️ Bonus: Willst du mein Template? Sag Bescheid, ich schick’s dir!
Tool Nr. 2: Kontist (kostenloses Geschäftskonto mit Steuer- und Liquiditätsübersicht)
Ich hab Kontist lange genutzt – und eins muss man sagen:
Das Konto analysiert deine Einnahmen live und legt automatisch eine Steuerrücklage an.
Was viele nicht wissen: Du bekommst dort auch eine einfache Liquiditätsanzeige mit deinem verfügbaren Budget nach Steuern.
✅ Vorteile: Konto + Planung in einem
❗ Nachteil: Eher für einfache Finanzsituationen, nichts für komplexe Unternehmen
➡️ Tipp: Ideal für Solo-Selbstständige und Kreative
Tool Nr. 3: Debitoor (kostenloser Tarif für Rechnungen + Kassenbuch + Liquiditätsplanung light)
Debitoor ist ein super Einsteiger-Tool zur Buchhaltung – und es hat ein einfaches Modul, mit dem du Einnahmen und Ausgaben verfolgen kannst.
Du siehst auf einen Blick:
- Offene Rechnungen
- Bezahlt / Überfällig
- Erwartete Einnahmen im Monat
✅ Vorteile: Intuitiv, gute Übersicht
❗ Nachteil: Der richtig gute Cashflow-Planer steckt leider im Bezahl-Abo
Tool Nr. 4: Planfy Cashflow-Tool (Web-App, simpel, grafisch stark)
Planfy ist ein sehr einfaches, kostenloses Tool für Selbstständige, die keine Lust auf Tabellen haben.
Du trägst deine Einnahmen und Ausgaben ein – und bekommst Grafiken und Ampeln, die zeigen:
„Grün – alles gut“, „Gelb – aufpassen“, „Rot – droht ein Engpass“.
✅ Vorteil: Ideal für visuelle Typen
❗ Nachteil: Eingeschränkte Funktionen, keine Integration mit Konten
Tool Nr. 5: Excel-Template von der IHK oder Gründerplattform
Viele Industrie- und Handelskammern (z. B. Dresden, Berlin, Hamburg) bieten kostenlose Excel-Vorlagen zur Liquiditätsplanung an.
Die sind oft richtig gut durchdacht – nur halt optisch… na ja 😄
✅ Vorteile: Solide, kostenlos, oft mit Anleitung
❗ Nachteil: Kein Cloud-Sync, manchmal etwas „oldschool“
➡️ Google mal: „Liquiditätsplan IHK + [deine Stadt]“ – lohnt sich!
Fazit: Du brauchst keine 100 €-Software – du brauchst Übersicht
Ich hab früher gedacht: „Ach, ich merk schon, wenn’s eng wird.“
Hab ich nicht. Ich hab’s gemerkt, wenn’s ZU SPÄT war. 😅
Heute plane ich meine Liquidität monatlich – mit Google Sheets, einem Blick in mein Konto und etwas Disziplin. Und ich kann dir sagen: Das nimmt Stress raus, macht souveräner – und hilft dir sogar bei Kreditgesprächen.
Denn wer seinen Cashflow kennt, ist kein Risiko. Sondern ein Profi.