Kredit für Freiberufler ohne Einkommensnachweis – meine Tipps aus der Praxis

Es gibt Tage, da fühlt man sich als Freiberufler wie in einer Endlosschleife. Die Bank sagt: „Wir brauchen Einkommensnachweise.“ Ich sage: „Die habe ich so nicht, weil meine Einnahmen schwanken.“ Und am Ende? Antrag abgelehnt. 😅
Genau dieses Problem habe ich selbst schon mehrfach erlebt. Und deshalb möchte ich dir in diesem Artikel zeigen, welche Möglichkeiten du hast, auch ohne klassischen Einkommensnachweis an einen Kredit zu kommen – und welche Tricks bei mir in der Praxis funktioniert haben.


Warum Banken so auf Einkommensnachweise bestehen

Wenn du angestellt bist, gibt es Gehaltsabrechnungen – fertig. Die Bank weiß genau, was du monatlich verdienst. Bei uns Freiberuflern sieht das anders aus: Mal ist es ein starkes Quartal, mal ein schwaches.
Ich erinnere mich noch an meinen ersten Kreditantrag: Ich legte der Bank meine Steuererklärung vor. Der Mitarbeiter sah die Einnahmen vom Vorjahr, die deutlich höher waren als aktuell, und meinte: „Wir brauchen etwas Aktuelleres.“ Tja, sowas gibt es in der Selbstständigkeit eben nicht in dieser Form.


Welche Alternativen es gibt

Das Gute ist: Auch wenn Banken gern Einkommensnachweise sehen, gibt es Wege drumherum. Hier ein paar Varianten, die ich getestet habe oder die in meinem Netzwerk bei anderen Freiberuflern funktioniert haben:

  • Kredit über Kontoauszüge: Einige Banken akzeptieren die letzten drei bis sechs Monate deiner Geschäftskontoauszüge statt Gehaltszettel. Damit können sie einschätzen, wie regelmäßig Geld reinkommt.
  • Steuerbescheide und Gewinnermittlungen: Auch ohne klassisches Gehalt kann ein Steuerbescheid oder eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung als Nachweis dienen.
  • FinTech-Anbieter: Viele neue Anbieter (Smava, Auxmoney oder auch Cashpresso) prüfen deine Bonität nicht mehr nur über Schufa und Einkommensnachweis, sondern werten digitale Daten aus – zum Beispiel die Buchungen auf deinem Konto.
  • Privatkredite von Investoren: Plattformen wie Auxmoney funktionieren über private Geldgeber. Sie schauen weniger auf klassische Dokumente und mehr auf das Gesamtbild deiner Selbstständigkeit.

Mein persönlicher Weg

Als ich vor zwei Jahren einen kleineren Kredit brauchte, war das Thema Einkommensnachweis wieder ein Hindernis. Ich habe mich am Ende für einen Anbieter entschieden, der statt Gehaltszettel einfach meine letzten 6 Kontoauszüge haben wollte.
Es fühlte sich erstmal ungewohnt an, jemandem so detaillierte Einblicke ins Geschäftskonto zu geben. Aber ehrlich gesagt: Es war die einfachste Lösung. Innerhalb von drei Tagen hatte ich das Geld auf dem Konto.


Worauf du achten musst

Auch wenn es ohne Einkommensnachweis geht – es gibt ein paar Dinge, die du unbedingt beachten solltest:

  • Zinsen vergleichen! Kredite ohne Einkommensnachweis können teurer sein. Ich habe Angebote gesehen, die zwischen 4 % und 14 % lagen – also lieber nicht das Erstbeste nehmen.
  • Vermeide unseriöse Anbieter. Wenn dir jemand einen Kredit ohne Einkommensnachweis und ohne Prüfung verspricht, aber Vorkasse verlangt, dann renn.
  • Überlege dir die Kredithöhe realistisch. Je geringer der Betrag, desto wahrscheinlicher ist die Zusage.

Ein Kredit für Freiberufler ohne Einkommensnachweis ist definitiv möglich – aber man muss wissen, wo man suchen muss. Klassische Hausbanken sind oft schwierig, doch moderne FinTechs oder private Kreditplattformen sind eine echte Alternative.
Mein Tipp: Bereite dich gut vor. Sammle Kontoauszüge, Steuerbescheide und alles, was deine finanzielle Stabilität zeigt. So kannst du auch ohne klassischen Einkommensnachweis einen positiven Eindruck hinterlassen.