Hand aufs Herz: Rücklagen aufbauen klingt immer so vernünftig. So erwachsen. So… langweilig.
Und wenn du als Freiberufler unterwegs bist, denkst du dir vielleicht: „Ich wär ja schon froh, wenn mal ein paar Monate konstant Geld reinkommt – Rücklagen sind da noch weit weg.“
So ging’s mir am Anfang auch. Mal 4.000 Euro Umsatz im Monat, mal nur 1.200. Fixkosten, Steuern, Miete – und dann noch sparen? Wie denn?
Aber ich hab gelernt: Gerade weil die Einnahmen schwanken, sind Rücklagen überlebenswichtig. Ohne Polster landest du schneller in der Schuldenfalle, als dir lieb ist.
Und das Beste: Rücklagen aufbauen geht auch mit kleinen Beträgen – wenn du’s clever machst. Ich zeig dir hier, wie’s bei mir funktioniert hat – und wie du’s für dich umsetzen kannst.
Warum Rücklagen so wichtig sind (gerade für uns Freiberufler)
Ganz simpel:
- Der Steuerbescheid kommt (und ist höher als gedacht).
- Zwei Kunden zahlen zu spät.
- Du wirst krank oder kannst mal zwei Wochen nicht arbeiten.
- Dein Laptop verabschiedet sich.
In all diesen Fällen bist du selbst verantwortlich. Es gibt keinen Arbeitgeber, der das für dich abfängt.
Ein kleines Polster bedeutet:
👉 weniger Stress
👉 keine teuren Überziehungen oder Kredite im Notfall
👉 mehr Ruhe im Kopf (und das wirkt sich auf deine Arbeit aus!)
Wie hoch sollten die Rücklagen sein?
Klassische Faustregel: 3 bis 6 Monatsfixkosten.
Wenn du also:
- 1.200 € Miete + 300 € Versicherungen + 500 € Leben = 2.000 € monatlich brauchst,
dann wären 6.000 bis 12.000 Euro Rücklage ideal.
ABER: Das ist ein Ziel, kein Muss. Fang klein an.
Ich hatte am Anfang das Ziel: erstmal 1.000 Euro Polster.
Dann 3.000. Dann 6.000. Schritt für Schritt.
Rücklagen aufbauen trotz schwankender Einnahmen – so geht’s
✅ 1. Prozentual sparen
Anstatt fixe Beträge zu sparen („Ich pack jeden Monat 500 Euro weg“), mach’s prozentual.
Beispiel:
👉 10 % von jeder Zahlung geht automatisch aufs Rücklagenkonto.
Kommt ein größerer Auftrag rein? Mehr bleibt hängen. Kommt wenig? Ist okay, dann eben weniger.
Aber du sparst immer. Das macht langfristig riesig was aus.
✅ 2. Extra-Konto einrichten
Ganz wichtig: Trenne dein Rücklagenkonto vom Hauptkonto.
Sonst verjubelst du es im Alltag. Ich hab z. B. ein Unterkonto bei der DKB nur für Rücklagen. Andere gute Optionen: N26 Spaces, Kontist Sub-Accounts, oder ein simples Sparkonto.
✅ 3. Einnahmenspitzen gezielt nutzen
Wenn mal ein Monat gut läuft, nutzt du das bewusst:
👉 50 % extra auf Rücklagen.
Statt das ganze Geld direkt für neue Tools oder einen Urlaub zu verbraten.
✅ 4. Kleine Challenges bauen
Ich hab irgendwann mit mir selbst gewettet:
👉 Jeden Monat mindestens 100 Euro aufs Rücklagenkonto – egal was passiert.
Das motiviert. Und in 10 Monaten hast du schon 1.000 Euro zusammen – easy.
Wann Kredit und Rücklagen sich ergänzen
Trotz allem: Rücklagen können nicht alles abdecken.
Wenn du z. B. große Investitionen planst (Technik, Branding, Weiterbildung), kann ein Kredit sinnvoll sein – und Rücklagen bleiben unberührt.
Ich mach’s heute so:
👉 Für laufende Risiken (Steuer, Ausfälle, Krankheit) → Rücklagen
👉 Für gezielte Investitionen → evtl. Kredit oder Finanzierung
So bleibt dein Polster bestehen – und du vermeidest das Auf-und-ab auf dem Konto.
Rücklagen sind kein Luxus – sie sind deine Basis
Ich hätt’s mir früher gewünscht: Jemand, der mir sagt, wie wichtig dieses Polster ist.
Weil ich’s einmal erlebt hab: Laptop kaputt, Kunde zahlt verspätet, Steuerforderung höher als gedacht – und ich hatte keine Rücklage. Das war mies.
Heute hab ich immer ein Polster – und damit auch mehr Freiheit.
Also: Fang an. Egal wie klein.
10 Euro? 50 Euro? 100? Es summiert sich. Und es macht dich als Freiberufler unabhängiger und entspannter.
Wenn du wissen willst, wie du das konkret für deine Situation planen kannst – oder ob ein Mix mit Kredit für dich sinnvoll ist – schreib mir. Ich helf dir gern.
Bleib finanziell clever – und entspannter.
Dein Alex