Als ich mich damals selbstständig gemacht hab, dachte ich: „Okay, Krankenversicherung klar, aber der Rest? Erstmal schauen, ob überhaupt genug reinkommt…“
Tja. Spoiler: Das ist nicht die beste Strategie 😅
Denn Versicherungen sollen nicht nur Schäden ausgleichen – sie schützen dein Business. Und dich. Und manchmal sogar deine Familie. Ich hab inzwischen gelernt: Wer zu spät absichert, zahlt oft doppelt. Oder steht im schlimmsten Fall vor dem Nichts.
Die Basics, ohne die gar nichts geht
Fangen wir mit der Krankenversicherung an: In Deutschland musst du krankenversichert sein – keine Diskussion. Als Freiberufler:in hast du die Wahl zwischen gesetzlich und privat.
Ich hab mich damals für gesetzlich entschieden, weil’s einfacher zu überblicken war – später bin ich gewechselt. Beide Optionen haben Vor- und Nachteile, da kommt’s stark auf deine Lebenslage an.
Wichtig: Wenn du privat versichert bist, denk an die Tagegeld-Versicherung, sonst stehst du im Krankheitsfall ohne Einkommen da.
Berufsunfähigkeitsversicherung – ja oder nein?
Für mich war das Thema lange ein Graubereich. Teuer, komplex, viele Klauseln. Aber dann hab ich mal durchgerechnet, was passiert, wenn ich morgen nicht mehr arbeiten kann. Und plötzlich war’s glasklar: Ohne BU-Versicherung ist mein Einkommen null. Null. 😬
Mittlerweile hab ich eine, die zu meiner Tätigkeit passt (nicht jede Versicherung akzeptiert Freiberufler:innen sofort) und auf realistische Summen ausgelegt ist. Auch hier gilt: je früher, desto günstiger.
Haftpflicht – unbedingt!
Es gibt zwei Arten: die private Haftpflicht (die eh jede:r haben sollte) und die berufliche Haftpflicht – und die wird oft unterschätzt.
Gerade wenn du beratend, gestalterisch oder mit Technik arbeitest, kann ein kleiner Fehler schnell teuer werden. Die Berufshaftpflicht schützt dich davor, dass aus einem Missverständnis ein fünfstelliger Schaden wird, den du selbst zahlen musst.
Ich kenn Leute, die haben auf eigene Faust Schulungen gegeben – und dann wurde der Kunde plötzlich krank, wollte Schadensersatz… und zack: ohne Versicherung richtig teuer.
Weitere sinnvolle Versicherungen
Die Liste kann lang werden – aber hier ein paar, über die du nachdenken solltest:
– Rechtsschutzversicherung: wenn’s mal kracht mit einem Kunden, einem Auftraggeber oder dem Finanzamt
– Unfallversicherung: besonders, wenn du körperlich arbeitest oder viel unterwegs bist
– Inhaltsversicherung: wenn du Equipment hast (Kameras, Rechner, Studio), das du brauchst, um Geld zu verdienen
– Cyberversicherung: bei digitalen Tätigkeiten kann sie sinnvoll sein, z. B. bei Datenverlust oder Hackerangriffen
Nicht jede Versicherung ist für jede:n gleich wichtig – aber: Prüfen solltest du sie alle. Mindestens einmal im Jahr.
Versicherungen sind kein Luxus – sie sind deine Existenzsicherung 🧾💼
Ich weiß, Versicherungen haben keinen coolen Ruf. Man zahlt jahrelang, hofft, dass man’s nie braucht – und wenn, dann gibt’s Stress mit der Abwicklung…
Aber: Ohne sie kann eine einzige blöde Situation dein gesamtes Business gefährden.
Mein Rat: Nimm dir ein Wochenende, mach eine Übersicht, hol dir ggf. Beratung (gern auch unabhängig) – und stell dir die Frage: Was passiert, wenn…?
Ich helf dir gern mit einer Checkliste oder meinem eigenen Versicherungs-Setup, wenn du magst.