Ich geb’s ehrlich zu: In meinen ersten Jahren als Freiberufler war mein Konto ein einziger bunter Haufen.
Mal kam eine Rechnung vom Steuerberater, dann hab ich davon einkaufen gehen… und plötzlich fehlte Geld für die Krankenkasse.
Ich hab gelernt: Wer Rücklagen nicht trennt, bringt sich unnötig in Gefahr.
In diesem Artikel zeig ich dir ganz genau:
- Warum du unbedingt unterscheiden solltest
- Wie du Rücklagen clever und einfach bildest
- Was du wo bunkerst – und wie du jederzeit handlungsfähig bleibst
Warum Rücklagen für Freiberufler überlebenswichtig sind
Die Realität ist: Wir Freiberufler haben keine Kündigungsfristen, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, und keinen Chef, der uns in Flauten durchzieht.
Wenn:
- der Laptop plötzlich kaputtgeht
- ein Kunde nicht zahlt
- du mal krank wirst
- oder einfach die Aufträge ausbleiben
… brauchst du Geld auf der Seite. Punkt.
Aber nicht irgendwo – sondern clever organisiert.
Der größte Fehler: Alles in einem Topf
Wenn du privat und geschäftlich auf einem Konto mischst, dann passiert genau das hier:
- Du siehst nie genau, was du wirklich zur Verfügung hast
- Du gibst zu viel privat aus und plötzlich fehlt was für die Steuer
- Du kommst bei finanziellen Engpässen ins Straucheln – ohne zu wissen, wo’s hängt
Mir hat’s anfangs fast das Genick gebrochen – ehrlich.
Die Lösung: Trennen, planen, automatisieren
Ich hab irgendwann angefangen, alles sauber zu trennen – und plötzlich hatte ich Ruhe.
Keine Angst mehr vor Nachzahlungen. Keine Panik beim Zahnarztbesuch. Keine Scham beim Blick aufs Geschäftskonto.
So hab ich das gemacht:
✅ Geschäftliche Rücklagen
Was kommt hier rein?
- Rücklagen für Steuern (Faustregel: 30–35 % vom Umsatz)
- Rücklagen für Umsatzschwankungen
- Notfallpuffer (z. B. für Reparaturen, Ausfälle)
- Geld für größere Investitionen (z. B. neue Website, Kamera, Weiterbildung)
Wo?
→ Extra Geschäftskonto oder Unterkonten bei deiner Bank.
Ich nutze z. B. Pockets bei N26 – super einfach.
✅ Private Rücklagen
Was gehört hier rein?
- Rücklage für private Notfälle (Krankheit, Auto kaputt, Waschmaschine)
- Urlaubsgeld (ja, auch Selbstständige brauchen das!)
- Altersvorsorge (ganz wichtig, aber eigenes Thema)
- Rücklage für größere Anschaffungen (Möbel, Laptop für privat, Kinderkram)
Wie viel?
Hier gilt: Je nach Lebenssituation – aber 3–6 Monatsausgaben auf der Seite zu haben, ist goldwert.
Und wie bilde ich die Rücklagen ohne Millioneneinnahmen?
Du brauchst kein riesiges Einkommen, um Rücklagen zu bilden. Aber du brauchst Disziplin.
Ich mach’s so:
- Jede Rechnung, die reinkommt → Sofort 30 % für Steuern abzweigen
- Dann: Fixe Summe (z. B. 100–200 €) auf ein Rücklagenkonto
- Erst danach: Privatentnahme
Auch mal 50 Euro im Monat helfen! Hauptsache regelmäßig.
Rücklagen clever finanzieren – geht das?
Manchmal willst du Rücklagen nicht erst langsam aufbauen, sondern sofort handlungsfähig sein.
Zum Beispiel:
- Neue Technik
- Weiterbildung
- Notfall-Liquidität
Dann kann ein kleiner Kredit helfen – aber bitte mit klarem Plan.
Gute Anbieter für sowas:
- auxmoney
- iwoca (Kreditlinie)
- Smava
- Younited Credit
Wichtig: Kredite sind kein Ersatz für Rücklagen, sondern eine Überbrückung.
Rücklagen trennen heißt, dein Business ernst nehmen
Seit ich geschäftliche und private Rücklagen sauber trenne, ist meine Selbstständigkeit nicht nur stabiler – sondern auch viel entspannter.
Ich weiß jederzeit:
- Was ist für mich
- Was ist fürs Business
- Und was ist für den Notfall
Wenn du das auch willst: Fang heute an. Kleine Beträge, feste Routine – das reicht.
Und wenn du Hilfe brauchst, wie du dein System aufbauen oder finanziell überbrücken kannst – meld dich.
Ich hab’s selbst durch und helf dir gern.