Die Einnahmen-Überschuss-Rechnung: Was sie dir als Freiberufler wirklich bringt

Ich weiß noch, wie ich das erste Mal vor einer EÜR saß – keine Ahnung, was da reinmuss, wie das strukturiert ist, und ob das Finanzamt mir am Ende auf die Finger haut, wenn ich einen Beleg falsch einsortiere.
Heute sehe ich die EÜR als das, was sie ist: ein einfaches, nützliches Tool, um mein Business besser zu verstehen. Nicht nur für das Finanzamt – sondern für mich selbst.


Was ist die EÜR überhaupt?

Kurz gesagt: Eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung zeigt, wie viel Geld reingekommen ist – und was du dafür ausgegeben hast.
Einnahmen minus Ausgaben = Gewinn.
That’s it. Keine Bilanz, keine doppelte Buchführung. Einfach eine Auflistung, was du verdient hast – und was dich das gekostet hat.
Für Freiberufler:innen mit Einnahmen unter 600.000 € oder Gewinn unter 60.000 € jährlich ist das die Standard-Methode. Und: Sie ist Pflicht, sobald du vom Finanzamt eine Steuernummer bekommst.


Was die EÜR dir bringen kann – über die Pflicht hinaus

Viele sehen die EÜR als lästige Steueraufgabe. Ich seh sie inzwischen eher wie ein Spiegel.
Denn wenn du sie regelmäßig pflegst (monatlich, nicht erst im Januar 😅), kannst du damit:

– deine Kosten besser kontrollieren
– deine Preise reflektieren
– herausfinden, wo Geld „versickert“
– erkennen, wie sich dein Business entwickelt

Ich hab zum Beispiel gemerkt, dass ich zu viel für Tools bezahle, die ich kaum nutze. Ohne EÜR wär mir das nie so klar geworden.


Wie du dir die EÜR einfacher machst

Ich arbeite mit einem Buchhaltungstool – in meinem Fall Lexoffice, es gibt aber auch sevDesk, Papierkram, Kontist etc.
Dort kann ich:

– Belege direkt scannen oder weiterleiten
– Einnahmen und Ausgaben kategorisieren
– am Jahresende auf Knopfdruck die EÜR exportieren

Das spart mir jedes Mal Stunden. Und es hilft auch, meine Steuerberaterin nicht völlig in den Wahnsinn zu treiben. Win-win 😄


Typische Fehler (die ich gemacht hab – du vielleicht nicht musst)

  1. Privat und geschäftlich vermischt
    Mein Tipp: Konto trennen. Unbedingt. Sonst verlierst du den Überblick.
  2. Belege nicht aufbewahrt
    Digital reicht, aber ordentlich abgelegt. Im Zweifel will das Finanzamt Beweise sehen.
  3. Kategorien falsch verwendet
    Ein „Arbeitsessen“ ist nicht einfach nur „Verpflegung“. Da gibt’s Regeln – frag lieber einmal zu viel nach.

Die EÜR ist mehr als ein Formular – sie ist dein Business-Kompass 🧭

Wenn du die Einnahmen-Überschuss-Rechnung nicht nur fürs Finanzamt machst, sondern als Teil deiner Planung siehst, wirst du plötzlich ganz andere Entscheidungen treffen.
Du siehst, was gut läuft. Du erkennst, wo’s hakt. Und du entwickelst dich gezielter weiter.
Wenn du willst, helf ich dir gern dabei, ein System zu finden, mit dem du deine EÜR stressfrei pflegst – oder ich zeig dir, wie ich meine eigene strukturiert habe.

Bis bald – mit mehr Überblick, weniger Zettelchaos und einem besseren Gefühl in der Buchhaltung