Finanzierung für freie Journalisten – zwischen Auftragsspitzen, Technik und Liquidität – Meine Erfahrung

Freie Journalisten, Redakteure und Medienschaffende gehören zu den vielseitigsten, aber auch am schwersten planbaren Berufsgruppen der modernen Wissensökonomie.
Sie liefern Reportagen, Content und Analysen für Medienhäuser, Onlineportale oder Agenturen – häufig projektbezogen, ohne feste Honorarsätze oder langfristige Verträge.
Das bedeutet: hoher Kapitalbedarf bei schwankendem Einkommen.
Gerade hier stoßen viele auf Hürden, wenn sie Finanzierungen oder Kredite beantragen.


1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Laut einer Erhebung des DJV (Deutscher Journalisten-Verband) lag das durchschnittliche Nettojahreseinkommen freier Journalisten 2024 bei rund 27.000 bis 38.000 Euro – abhängig von Medium, Region und Spezialisierung.
Die Spanne reicht dabei von Einsteigern mit 15.000 € bis zu etablierten Fachjournalisten mit über 60.000 €.

Das Problem:
Einnahmen sind stark saisonal und hängen oft von redaktionellen Budgets, Anzeigenmärkten oder Auftragszyklen ab.
Dazu kommen hohe laufende Kosten:

  • Kamera-, Licht- oder Tontechnik
  • Software-Abos und Cloud-Speicher
  • Reisekosten
  • Versicherungen (z. B. Berufshaftpflicht, Equipment-Versicherung)

Kurz: Viele Freie finanzieren ihre Projekte vor, bevor sie bezahlt werden.


2. Typische Finanzierungsbedarfe

ZweckBeschreibungKreditsumme (Ø)
TechnikausstattungKamera, Laptop, Drohne, Schnittsoftware3.000–10.000 €
Reisekosten / ProjekteAuslandseinsätze, Reportagen, Drehs2.000–7.000 €
LiquiditätÜberbrückung bei Zahlungsziel > 60 Tage5.000–15.000 €
Studio / BüroEinrichtung Homeoffice oder Schnittplatz5.000–20.000 €

Die meisten Journalisten setzen auf Betriebsmittelkredite oder Rahmenkredite, um flexibel auf Auftragsschwankungen reagieren zu können.


3. Kreditrealität in der Praxis

Freiberufliche Journalisten haben es bei klassischen Banken schwer, da sie:

  • kein festes Gehalt nachweisen können
  • Einnahmen oft über verschiedene Auftraggeber verteilen
  • keine physischen Sicherheiten besitzen

Zudem verlangen viele Banken mehrjährige BWA-Auswertungen, was bei jungen Freien kaum möglich ist.

Positivbeispiel:
Die Deutsche Kreditbank (DKB) und die Commerzbank akzeptieren auch Steuerbescheide oder Einnahmenüberschussrechnungen als Bonitätsnachweis.
Kleinere Summen bis etwa 25.000 € sind so häufig realisierbar.

Digitale Anbieter wie auxmoney, iwoca oder smava bieten ebenfalls Kredite für Freiberufler an – mit weniger Bürokratie, aber teils höheren Zinsen (6–9 %).


4. Förder- und Spezialprogramme

Freie Medienschaffende können zusätzlich auf Förderungen zurückgreifen, etwa:

  • KfW-Unternehmerkredit – für Investitionen in Technik und Digitalisierung
  • SAB Sachsen / LfA Bayern – für Selbstständige mit kreativen Projekten
  • Medienförderung der Länder – z. B. Filmförderung, Innovationsgutscheine
  • Kultur- und Kreativpilot-Programm des Bundes – Zuschüsse und Beratung

Diese Förderungen sind nicht rückzahlbar oder werden teilweise mit günstigen Zinsdarlehen kombiniert.


5. Marktumfeld und Zukunftsperspektive

Der Markt für freie Journalisten verändert sich rasant:

  • klassische Printaufträge sinken,
  • Online-Content, Podcasts und Videoformate steigen.

Das bedeutet mehr Investitionen in Technik und Eigenproduktionen – also höheren Kapitalbedarf bei gleichbleibend schwankender Liquidität.

Viele Freie weichen daher auf Mikrokredite, Crowdfunding oder Steady-Abos aus, um ihr Einkommen zu stabilisieren.
Gerade im Journalismus wächst der Trend zu Community-basierten Finanzierungsmodellen – wie Patreon, Ko-Fi oder Newsletter-Abos.


Freie Journalisten sind das Rückgrat der Informationsgesellschaft – aber auch eine Berufsgruppe mit prekärem Finanzzugang.
Die meisten Banken bewerten sie nach alten Mustern, obwohl ihr Geschäftsmodell längst digital funktioniert.

Wer langfristig unabhängig bleiben will, braucht neben journalistischer Leidenschaft auch eine solide Finanzstrategie.
Ein Mix aus Förderkredit, Liquiditätsreserve und smarter Budgetplanung ist hier der Schlüssel.
Und ja – eine gute Kamera ist wichtig. Aber eine gute Kalkulation ist noch wichtiger. 🎥📊


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Wie finanzierst du größere Projekte oder technisches Equipment?
Schreib’s mir in die Kommentare – vielleicht tauschen wir Erfahrungen aus.


 

Targobank – Konsumentenkredit-Spezialist auf dem Weg zur Bank für Freiberufler – Meine Erfahrung

Die Targobank AG mit Sitz in Düsseldorf gehört zur französischen Crédit Mutuel Alliance Fédérale, einer der größten Genossenschaftsbanken Europas.
In Deutschland betreibt sie rund 330 Filialen und betreut über 3,5 Millionen Kunden.
Ihr Fokus lag lange auf Privatkrediten und Konsumfinanzierungen – doch in den letzten Jahren öffnet sich die Bank zunehmend auch für Freiberufler und Selbstständige.


1. Positionierung und Geschäftsmodell

Die Targobank steht traditionell für einfache, schnelle Kredite mit klaren Konditionen und digitalem Antrag.
Im Gegensatz zu klassischen Großbanken konzentriert sie sich weniger auf komplexe Unternehmensfinanzierungen, sondern auf standardisierte Produkte.

Ihr Motto:

„Schnell, verständlich, fair.“

Dieses Konzept funktioniert im Privatkundengeschäft gut – und wird nun auf Selbstständige übertragen.
Ziel ist, die Finanzierungslücke zwischen Direktbanken (z. B. DKB, ING) und Großbanken (z. B. Deutsche Bank, Commerzbank) zu schließen.


2. Kreditangebote für Selbstständige & Freiberufler

ProduktZweck / ZielgruppeKreditsummeEffektiver Jahreszins (Ø)Besonderheit
Targobank Ratenkredit für Selbstständigefreie Verwendung1.500 – 80.000 €5,5 – 8,9 %vollständig online abschließbar
InvestitionsdarlehenGeschäftsausstattung, IT, Fahrzeugebis 100.000 €ab 5,0 %persönliche Beratung in Filiale
Autokreditprivate und gewerbliche Fahrzeugebis 65.000 €ab 4,5 %auch für Freiberufler zugänglich
UmschuldungskreditZusammenlegung bestehender Kreditebis 80.000 €variabelkostenlose Sondertilgungen

Wichtig:
Selbstständige müssen mindestens 2 Jahre Geschäftstätigkeit nachweisen, inklusive Einkommensteuerbescheid oder BWA.


3. Digitale Prozesse

Die Targobank hat ihr Online-Geschäft stark modernisiert:

  • digitale Antragsstrecke mit VideoIdent
  • Sofortkreditentscheidung (bei klarer Bonität)
  • digitale Kreditunterlagen & Signatur
  • Online-Überwachung via „MeinKredit“-Portal

Für Selbstständige ist die Online-Strecke allerdings etwas eingeschränkt – bei unregelmäßigem Einkommen oder fehlender BWA wird meist ein persönliches Gespräch empfohlen.


4. Konditionen im Marktvergleich (Stand: Oktober 2025)

Bank / AnbieterZinsspanne (effektiv)Max. KreditsummeLaufzeitDigitalisierung
Targobank5,0 – 8,9 %100.000 €12 – 96 Monate⭐⭐⭐⭐
DKB5,0 – 6,5 %65.000 €12 – 84 Monate⭐⭐⭐⭐⭐
Commerzbank5,3 – 7,5 %250.000 €24 – 180 Monate⭐⭐⭐
Santander5,5 – 9,5 %80.000 €12 – 84 Monate⭐⭐⭐

Fazit: Die Targobank liegt preislich im mittleren Segment, überzeugt aber durch Geschwindigkeit und klare Prozesse – besonders bei Umschuldungen oder kleineren Geschäftsinvestitionen.


5. Stärken und Schwächen

Stärken

  • Schnelle Kreditentscheidung
  • Klar verständliche Produkte
  • Gute Konditionen für Selbstständige mit stabilen Einnahmen
  • Digital + Filiale: flexible Kontaktmöglichkeiten

Schwächen

  • Kein Angebot für Gründer oder junge Selbstständige (< 2 Jahre)
  • Eingeschränkte Förderintegration (keine KfW-Anbindung)
  • Zinsen steigen bei schwächerer Bonität schnell an

6. Zielgruppe

Die Targobank ist ideal für:

  • Freiberufler mit stabiler Geschäftstätigkeit (z. B. Berater, Heilberufe, Einzelunternehmer)
  • kleine Betriebe, die überschaubare Investitionen finanzieren möchten
  • Selbstständige, die einen schnellen, unkomplizierten Kreditprozess bevorzugen

Weniger geeignet ist sie für:

  • Neugründer und Start-ups
  • Unternehmen mit komplexen Finanzierungsstrukturen
  • größere KMU mit Förderbedarf

Die Targobank ist ein klassischer „Kredit-Allrounder“ – unkompliziert, zugänglich, fair in der Abwicklung.
Sie bietet solide Konditionen für Selbstständige mit stabiler Bonität, ist aber kein Spezialanbieter für große Investitionen oder Förderprojekte.

Kurz gesagt:
Ideal für den schnellen, überschaubaren Kapitalbedarf – weniger für langfristige Unternehmensstrategien.

 

Die Absage, die weh tat – und warum sie mich stärker gemacht hat

Ich erinnere mich an diesen Moment noch ziemlich genau. Die E-Mail kam um 8:42 Uhr, Betreff: „Ihr Kreditantrag konnte leider nicht berücksichtigt werden.“
So trocken, so neutral – und trotzdem war’s ein Schlag in die Magengrube.
Ich hatte tagelang Unterlagen zusammengesucht, Kontoauszüge hochgeladen, Formulare ausgefüllt. Ich dachte, ich hätte alles richtig gemacht. Und dann: diese Absage. Ohne Begründung, ohne Chance auf Erklärung.


Der Moment, in dem man an sich selbst zweifelt

Ich bin ehrlich: In dem Moment fühlte ich mich wie ein Versager. Nicht, weil ich den Kredit unbedingt gebraucht hätte, sondern weil ich dachte, meine Arbeit – mein ganzes Dasein als Freiberufler – wäre damit abgewertet.
Eine Bank sieht Zahlen, nicht Menschen.
Sie sieht ein schwankendes Einkommen, aber nicht die Nächte, in denen man durcharbeitet. Sie sieht einen unregelmäßigen Cashflow, aber nicht, wie viel Herzblut man in seine Projekte steckt.

Ich habe diese Absage persönlich genommen. Viel zu persönlich.


Und dann kam der zweite Versuch

Zwei Tage später habe ich mich wieder hingesetzt. Kaffee, Laptop, etwas Trotz. Ich wollte wissen, ob es wirklich keinen Weg gibt. Und diesmal bin ich nicht zur klassischen Bank gegangen – ich bin zu Smava.
Der Prozess war anders: weniger starr, mehr digital. Statt eines nüchternen Formulars wurde ich durch einfache Fragen geführt. Nach ein paar Minuten hatte ich mehrere Angebote auf dem Bildschirm.
Ich entschied mich für eines, das über eine Partnerbank lief, und siehe da: Zusage nach 48 Stunden.

Ich musste lachen, als ich die Bestätigung las. Nicht, weil ich Geld bekam, sondern weil ich verstanden hatte, dass es nie an mir lag – sondern am System.


Was ich daraus gelernt habe

  1. Eine Absage sagt nichts über deinen Wert aus.
    Sie sagt nur etwas darüber, wie eine Bank Risiken bewertet.
  2. Nicht jede Bank versteht Freiberufler.
    Aber Plattformen wie Smava, Auxmoney oder moderne FinTechs tun es immer mehr.
  3. Dranbleiben lohnt sich.
    Ich hätte beim ersten Nein aufgeben können. Aber der zweite Versuch hat alles geändert.

Heute bewerbe ich mich anders

Ich gehe nicht mehr mit der Haltung: „Bitte geben Sie mir Geld“.
Ich gehe mit der Haltung: „Hier ist mein Business, es läuft, und Sie können daran verdienen.“
Diese Einstellung verändert alles. Und vielleicht ist das das Wichtigste, was man als Freiberufler über Kredite lernen kann: Selbstbewusstsein ist die beste Sicherheit.


 

Als ich meinen alten Kredit loswurde – und warum Umschuldung mein Gamechanger war – Meine Erfahrung als Freiberufler

Ich geb’s offen zu: Ich hab’s verbockt.
Vor ein paar Jahren hab ich einen Kredit abgeschlossen, ohne groß zu vergleichen. Damals dachte ich, Hauptsache Geld auf dem Konto, der Rest wird schon passen.
Die Zinsen waren happig – aber ich hab’s verdrängt. Schließlich lief mein Business gut, die Raten liefen einfach so mit. Bis ich irgendwann mal genauer nachgerechnet hab.
Und da saß ich – mit einem Kaffee in der Hand und einer Stirnfalte, die aussah wie eine BWA nach dem Steuerbescheid.


Der Aha-Moment

Ich hab alle Kreditunterlagen rausgekramt, Zinsen, Gebühren, Restlaufzeit. Dann hab ich zum Spaß mal online verglichen.
Was soll ich sagen: Bei den aktuellen Konditionen hätte ich fast 1.800 Euro weniger gezahlt. Einfach so.
Das war der Moment, in dem ich beschlossen hab, meinen alten Kredit umzuschulden.


Die Wahrheit über Umschuldung

Viele denken, Umschuldung sei kompliziert. In Wirklichkeit ist es erstaunlich einfach – und unglaublich lohnend, wenn man’s richtig macht.
Man löst den alten Kredit mit einem neuen, günstigeren ab. Der Clou: Die Zinsersparnis kann mehrere Monatsraten ausmachen.

Klar, man muss auf ein paar Dinge achten – Stichwort Vorfälligkeitsentschädigung –, aber selbst mit der kann es sich lohnen.


Mein Weg

Ich bin Schritt für Schritt vorgegangen:

  1. Restschuld beim alten Kreditgeber angefragt
  2. Neue Angebote online verglichen
  3. Umschuldung über einen günstigeren Anbieter beantragt

Innerhalb von drei Wochen war alles erledigt. Die neue Rate war niedriger, die Laufzeit gleich – und ich hatte das gute Gefühl, endlich wieder die Kontrolle zu haben.


Warum es sich gerade für Freiberufler lohnt

Freiberufler zahlen oft höhere Zinsen, weil sie als „Risiko“ gelten. Wenn du also vor zwei, drei Jahren einen Kredit aufgenommen hast, ist die Chance groß, dass die Zinsen inzwischen gefallen sind.
Und weil wir ohnehin regelmäßig unsere Finanzen prüfen müssen, ist das Umschulden fast schon ein Pflichttermin.


Ich hätte viel früher umschulden sollen.
Heute schaue ich mir jedes Jahr meine Kreditkonditionen an – einfach, weil’s sich lohnt.
Ich sag’s ehrlich: Die erste umgeschuldete Rate fühlte sich an wie ein kleiner Sieg gegen das System.


 

apoBank – die Bank der Heilberufe zwischen Spezialisierung und Strukturwandel – Ein Vergleich

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ist kein gewöhnliches Finanzinstitut.
Sie ist Deutschlands größte Genossenschaftsbank – und zugleich die einzige, die sich fast ausschließlich auf eine Kundengruppe konzentriert: Ärzte, Apotheker, Zahnärzte, Tierärzte und andere Heilberufler.
Mit über 470.000 Kunden, rund 100 Milliarden Euro Bilanzsumme und mehr als 2.000 Mitarbeitern ist sie ein Schwergewicht im Nischensegment.

Doch wie gut ist sie tatsächlich für Selbstständige und Freiberufler in Heilberufen geeignet? Und lohnt sich die Spezialisierung noch im digitalen Zeitalter?


1. Der USP: Spezialisierung statt Massenmarkt

Während andere Banken breite Zielgruppen bedienen, fokussiert sich die apoBank seit Jahrzehnten auf Heilberufe.
Sie begleitet Ärztinnen und Ärzte, Zahnärzte, Apotheker oder Psychotherapeuten von der Ausbildung über die Niederlassung bis hin zur Praxisnachfolge.

Ihr Selbstverständnis:

„Wir verstehen die Sprache der Heilberufe – medizinisch, betriebswirtschaftlich und menschlich.“

Dieser Fokus zeigt sich in der Beratung.
Kunden profitieren von Bankberatern, die branchentypische Finanzierungsstrukturen kennen – etwa den Unterschied zwischen Kassenzulassung, Privathonoraren und Praxisgemeinschaften.


2. Kreditportfolio und Schwerpunkte

Die apoBank bietet ein umfassendes Portfolio speziell für Heilberufler:

KreditartTypischer EinsatzKreditsummen (Ø)Effektiver Jahreszins (Ø)
Praxisgründung / -übernahmeEinrichtung, Geräte, Startkapital100.000–500.000 €5,0–6,5 %
InvestitionskreditModernisierung, Digitalisierung50.000–250.000 €5,5–7,0 %
Betriebsmittelkreditlaufende Kosten, Personal10.000–100.000 €6,0–8,0 %
ImmobilienfinanzierungPraxisräume oder Wohnobjekteab 50.000 €ab 4,5 %

Besonders stark ist die Bank im Bereich Praxisfinanzierungen – hier verfügt sie über jahrzehntelanges Know-how, Kooperationen mit KfW und Bürgschaftsbanken sowie eigene Analysemodelle.


3. Praxisbeispiel: Arztpraxis in Dresden

Ein Dresdner Allgemeinmediziner plant 2025 die Übernahme einer bestehenden Praxis für 340.000 €.
Die apoBank stellt ein Finanzierungspaket bereit:

  • 240.000 € Investitionskredit (Zins 5,2 %, Laufzeit 10 Jahre)
  • 80.000 € Betriebsmittelkredit (Zins 6,4 %, Laufzeit 5 Jahre)
  • 20.000 € KfW-Förderkredit

Entscheidend war hier weniger die Bonität als die Tragfähigkeit des Praxismodells – die apoBank bewertete Patientenzahlen, Standort, Kassenzulassung und Einnahmenpotenzial.
Ergebnis: Finanzierung bewilligt – inklusive Beratung zur Abrechnung und Steuerplanung.


4. Digitalisierung – Nachholbedarf, aber Fortschritte

Die apoBank war lange eher analog geprägt.
Mittlerweile hat sie stark aufgeholt:

  • digitale Kontoeröffnung
  • elektronische Kreditunterlagen
  • Online-Terminbuchung und Video-Beratung
  • Kooperationen mit Softwarehäusern für Praxismanagement

Trotzdem bleibt die Bank stärker beratungsorientiert als automatisiert.
Ein volldigitaler Kreditantrag – wie bei DKB oder ING – ist selten möglich, was viele junge Ärzte als umständlich empfinden.


5. Stärken und Schwächen im Überblick

Stärken

  • Tiefes Branchenverständnis (medizinisch & wirtschaftlich)
  • Maßgeschneiderte Kredite für Heilberufe
  • Kooperationen mit KfW und Berufsverbänden
  • Langjährige Erfahrung bei Praxisgründung & -übernahme

Schwächen

  • Wenig attraktiv für branchenfremde Selbstständige
  • Teilweise höhere Zinsen als Direktbanken
  • Digitalisierung nur schrittweise umgesetzt
  • Langwierige Entscheidungsprozesse bei Standardkrediten

6. Marktposition im Vergleich (Stand: Herbst 2025)

BankFokusgruppeSpezialisierung HeilberufeDigitalisierungZinsniveau
apoBankHeilberufe⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐mittel
CommerzbankKMU & Freiberufler⭐⭐⭐⭐⭐⭐mittel
DKBdigital Selbstständige⭐⭐⭐⭐⭐günstig
GLS Banknachhaltige Berufe⭐⭐⭐⭐⭐mittel

Die apoBank bleibt unangefochtene Marktführerin in ihrer Nische – aber sie spürt den Druck moderner Direktbanken, die mit Geschwindigkeit und Transparenz punkten.


7. Mein Ergebnis für euch

Die apoBank ist die erste Adresse für Ärztinnen, Apotheker und Therapeutinnen, die Wert auf spezialisierte Beratung legen.
Ihre größte Stärke – der persönliche Kontakt – ist zugleich ihre Schwäche in einer zunehmend digitalen Welt.

Wer Heilberufler ist und strategisch wachsen will, findet hier das nötige Know-how.
Wer einfach nur „schnell Kapital“ sucht, fährt mit Direktbanken günstiger.


 

Kredite für IT-Freiberufler – zwischen Spitzenverdienst und Bonitätsfalle 💡

IT-Freiberufler gelten als die modernen Leistungsträger der digitalen Wirtschaft.
Sie entwickeln Software, beraten Konzerne, sichern Netzwerke und halten die Infrastruktur am Laufen – oft besser bezahlt als klassische Angestellte.
Doch wer glaubt, das mache sie automatisch zu Lieblingskunden der Banken, täuscht sich.
Denn hinter den hohen Tagessätzen lauert ein strukturelles Problem: unregelmäßige Einnahmen, fehlende Sicherheiten und kurze Projektzyklen.


1. Der IT-Freiberufler-Markt in Zahlen

Deutschland zählt laut Bitkom rund 130.000 selbstständige IT-Spezialisten.
Sie verdienen im Durchschnitt 85.000 bis 120.000 Euro pro Jahr, doch ihre Einkünfte schwanken stark – abhängig von Auftragslage, Vertragslänge und Spezialisierung.

Typische Auftragsmodelle:

  • Projektarbeit über Vermittler (z. B. GULP, Hays, Freelancermap)
  • Werkverträge oder Zeitkontingente mit Unternehmen
  • eigene Kundenbasis im Mittelstand

Diese Dynamik macht sie für Banken zu einer schwer einzuordnenden Kundengruppe: solvent, aber volatil.


2. Finanzierungsanlässe in der IT-Branche

Viele IT-Freiberufler benötigen Kredite für:

  • Technische Ausstattung: leistungsstarke Hardware, Server, Sicherheitssoftware
  • Weiterbildung & Zertifizierungen: z. B. AWS, Cisco, Microsoft
  • Liquiditätspuffer: Überbrückung von projektfreien Zeiten
  • Gewerbliche Immobilien: Büros oder Co-Working-Spaces
  • Größere Aufträge: Vorfinanzierung bei internationalen Kunden

Anders als Gründer haben IT-Freiberufler selten Probleme mit Rentabilität – aber oft mit Nachweisbarkeit.


3. Welche Banken geeignet sind

Bank / AnbieterEignungBesonderheit für IT-Freiberufler
Comdirect / INGgutprivate Kredite für Selbstständige, schnelle Onlinebearbeitung
DKBsehr gutvolldigital, akzeptiert variable Einnahmen bei stabiler Historie
HypoVereinsbanksolidepersönliche Betreuung bei höheren Kreditvolumina
Sparkassen / Volksbankenunterschiedlichregional, aber mit Verständnis für lokale Freelancer-Netzwerke
smava / auxmoneyhervorragendvolldigital, bonitätsbasiert statt berufsbezogen

Digitale Kreditplattformen (wie smava oder auxmoney) sind besonders attraktiv für Freiberufler, da sie nicht das Berufsbild, sondern die tatsächliche Zahlungsfähigkeit bewerten.
Das minimiert Diskriminierung durch starre Bankrichtlinien.


4. Zinsniveau & Konditionen (Stand: Oktober 2025)

KreditartDurchschnittlicher Zinssatz (effektiv)LaufzeitVerfügbarkeit für IT-Freiberufler
Ratenkredit (privat)5,2 – 6,8 %12–84 Monatesehr gut
Betriebsmittelkredit6,0 – 8,5 %12–60 Monatemittel
Leasing (Hardware)4,9 – 7,0 %24–48 Monatesehr gut
Rahmenkredit6,5 – 9,0 %flexibelgut

Viele IT-Freiberufler wählen heute Leasing oder Rahmenkredite statt klassischer Darlehen, um flexibel zu bleiben und steuerliche Vorteile zu nutzen.


5. Herausforderungen bei der Kreditvergabe

Banken bewerten Freiberufler nach klassischen Bonitätsmustern: Einkommen, Sicherheiten, Schufa.
Doch diese Kriterien passen oft nicht zur Realität der IT-Branche.
Ein Entwickler kann 15.000 € pro Monat verdienen – und trotzdem abgelehnt werden, weil er nur sechsmonatige Verträge vorweisen kann.

Ein erfahrener Bankberater bringt es auf den Punkt:

„IT-Freiberufler sind eigentlich ideale Kreditkunden – sie verdienen gut, sind gebildet und organisiert.
Aber die Systeme der Banken sind auf Gehaltsabrechnungen, nicht auf Projektrechnungen ausgelegt.“

Die Folge: Viele greifen auf digitale Plattformen oder spezialisierte Anbieter zurück, wo Bonität algorithmisch geprüft wird – oft fairer und schneller.


IT-Freiberufler sind die Gewinner der Digitalisierung – nur nicht beim klassischen Kredit.
Sie haben hohe Einnahmen, aber eine Einkommensstruktur, die in keine Schublade passt.

Beste Strategie:

  • Einnahmen regelmäßig nachweisen (z. B. Kontoauszüge, Steuerbescheide)
  • Liquiditätspuffer schaffen, um Bonität stabil zu halten
  • Direktbanken oder spezialisierte Onlineanbieter nutzen

Die Bankenwelt muss sich weiterentwickeln – hin zu einer Realität, in der Projektarbeit und Flexibilität nicht mehr als Risiko gelten, sondern als neues Normal.


👉 Bist du selbst IT-Freiberufler?
Wie läuft’s bei dir mit Krediten – eher unkompliziert oder frustrierend?
Schreib’s in die Kommentare, ich bin gespannt auf deine Erfahrungen!


 

Kredite für Ärzte und Heilberufe – Stabilität mit Sonderstatus – Ein Vergleich

Ärzte, Zahnärzte, Therapeuten und andere Heilberufler gelten für Banken als Premiumkunden mit kalkulierbarem Risiko.
Ihre Einkommen sind überdurchschnittlich, ihre Berufswege langfristig stabil – und viele investieren regelmäßig in Praxisräume, Geräte oder Fortbildungen.
Doch trotz dieser guten Ausgangslage unterscheiden sich die Kreditlösungen je nach Karrierephase und Spezialisierung erheblich.


1. Die Finanzlogik der Heilberufe

Heilberufler haben meist ein solides Einkommen, aber hohe Anfangskosten.
Schon die Gründung einer Praxis kann zwischen 150.000 und 500.000 Euro kosten – inklusive Einrichtung, medizinischer Geräte und IT-Systeme.
Hinzu kommen Betriebskosten, Personalkosten und ggf. Immobilieninvestitionen.

Daher gliedern Banken die Zielgruppe in drei Hauptphasen:

PhaseTypische KreditartKredithöhe
Gründung / ÜbernahmeInvestitionskredit, KfW-Förderdarlehen100.000–500.000 €
PraxisbetriebBetriebsmittelkredit, Kontokorrent20.000–100.000 €
Wachstum / ModernisierungErweiterungskredit, Leasing50.000–300.000 €

Der Vorteil: Ärzte und Heilberufler genießen bei fast allen Instituten Sonderkonditionen, da Ausfallrisiken als gering gelten.


2. Welche Banken sich auf Heilberufe spezialisiert haben

🏦 apoBank – der Branchenprimus

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ist der größte Finanzdienstleister für Heilberufe in Deutschland.
Sie bietet maßgeschneiderte Kredite für Praxisgründungen, Gerätefinanzierungen und Immobilien – inklusive Beratungsservice zur Niederlassung.
Zinsen und Konditionen sind meist günstiger als bei Universalbanken, da die apoBank das Geschäftsmodell medizinischer Berufe genau kennt.

Beispiel:
Eine Zahnärztin aus Berlin erhielt für ihre Praxisübernahme über die apoBank einen Kredit von 320.000 € zu 5,1 % effektivem Jahreszins, inklusive 12 Monate tilgungsfrei.


💻 DKB & Commerzbank – für etablierte Selbstständige

Die DKB punktet mit digitalem Antrag, kurzen Entscheidungswegen und Nachhaltigkeitsfokus.
Besonders geeignet für Therapeuten oder Heilpraktiker mit klarer Umsatzbasis.

Die Commerzbank bietet ein spezielles Heilberufe-Center, das individuelle Finanzierungsmodelle inklusive Förderberatung (z. B. KfW, Landesbanken) entwickelt.
Dort wird häufig mit Mischfinanzierungen gearbeitet – 60 % Bankdarlehen, 40 % KfW.


🏠 Sparkassen & Volksbanken – regional stark

Für Heilberufler mit lokalem Bezug bieten Sparkassen und Volksbanken oft sehr gute Konditionen.
Der Vorteil liegt in der persönlichen Betreuung: Der Bankberater kennt den Markt, die Konkurrenzsituation und die Standortentwicklung.
Ein Physiotherapeut aus Dresden erhielt beispielsweise über die Ostsächsische Sparkasse eine Finanzierung über 80.000 € zu 5,6 %, um seine Praxis zu erweitern – ohne zusätzliche Sicherheiten.


3. Förderprogramme als Ergänzung

Neben Bankkrediten spielen Förderinstrumente eine wichtige Rolle:

  • KfW-StartGeld (067) – bis 125.000 €, ideal für Praxisgründungen
  • ERP-Gründerkredit Universell (075) – bis 25 Mio. € für größere Projekte
  • Landesförderbanken (z. B. SAB, L-Bank) – Zuschüsse für Modernisierung und Digitalisierung

Viele Banken – insbesondere apoBank, Sparkasse und HVB – übernehmen die komplette Antragsabwicklung für diese Programme.


4. Typische Konditionen im Marktvergleich (Stand: Oktober 2025)

Bank / AnbieterZinsspanne (effektiv)LaufzeitBesonderheit
apoBank4,9–6,2 %bis 15 JahreHeilberufe-Spezialist, hohe Summen
Commerzbank5,3–7,1 %bis 10 Jahrekombinierbar mit KfW
DKB5,5–6,5 %bis 10 Jahredigitaler Antrag
Sparkasse5,0–7,0 %individuellregionale Nähe, persönliche Beratung
Onlineanbieter (smava, auxmoney)6,0–9,0 %1–8 Jahreschnell, aber weniger spezialisiert

Ärzte und Heilberufler gehören zu den besten Kreditkunden Deutschlands – aber auch zu den anspruchsvollsten.
Wer sich mit Finanzthemen früh beschäftigt und die passende Bank auswählt, spart Zinsen und Stress.

Mein Tipp:
Die apoBank bleibt erste Wahl bei branchenspezifischen Projekten.
Für private Finanzierungen oder kleinere Investitionen bieten Direktbanken wie DKB oder Sparkassen attraktive Alternativen.

Wer sich gründet, sollte zudem immer prüfen, ob Förderkredite verfügbar sind – sie sind oft günstiger als klassische Bankdarlehen.


 

HypoVereinsbank und Selbstständige – Premiumservice mit Zugangshürden

Die HypoVereinsbank (HVB), eine Tochter der italienischen UniCredit Group, positioniert sich seit Jahren als Bank für anspruchsvolle Privat- und Geschäftskunden.
Mit ihrem Fokus auf individuelle Betreuung, internationalen Finanzlösungen und digitalen Tools gilt sie als Brücke zwischen traditionellem Bankwesen und moderner Finanzwelt.
Doch wie gut ist die HVB wirklich, wenn es um Selbstständige, Freiberufler und kleinere Unternehmen geht?


1. Premiumanspruch und Zielgruppe

Die HVB versteht sich nicht als klassische Retailbank, sondern als Beraterbank für gehobene Kundensegmente.
Ihr Fokus liegt auf Unternehmern, Ärzten, Kanzleien und vermögenden Freiberuflern.
Entsprechend sind die Einstiegshürden höher: Wer regelmäßige Umsätze oder ein klar skalierbares Geschäftsmodell vorweisen kann, wird bevorzugt behandelt – wer gerade startet, trifft auf Zurückhaltung.
„Die HypoVereinsbank ist keine Bank für Gründer, sondern für gewachsene Existenzen“, sagt ein Finanzberater aus München.
„Aber wenn man einmal drin ist, bekommt man exzellenten Service.“


2. Kreditlösungen im Überblick

Die HVB bietet für Selbstständige eine breite Palette an Kreditformen, die auf langfristige Geschäftsbeziehungen ausgelegt sind:

KredittypZweckTypische KreditsummeVorteile
InvestitionskreditMaschinen, Technik, Modernisierung20.000–500.000 €individuelle Zinsen, oft KfW-kombinierbar
BetriebsmittelkreditLiquidität, Warenvorfinanzierung10.000–250.000 €flexibel anpassbar
Immobilienfinanzierung (gewerblich & privat)Praxis, Büro, Renditeobjekteab 50.000 €maßgeschneiderte Konzepte, lange Laufzeiten
Rahmenkreditkurzfristige Liquiditätbis 50.000 €schnelle Freigabe bei Bonität

Besonders interessant ist die Kombination mit Förderdarlehen der KfW oder Landesförderbanken – hier übernimmt die HVB Beratung, Antragstellung und Abwicklung.


3. Der Unterschied: Beratung statt Formular

Die HypoVereinsbank setzt auf persönliche Kundenbetreuung.
Während Direktbanken wie ING oder N26 mit Automatisierung punkten, bietet die HVB klassische Bankgespräche – oft sogar mit einem festen Ansprechpartner, der langfristig betreut.
Vorteil: komplexe Finanzierungen (z. B. bei Praxisgründungen, Kanzleien oder Immobilienprojekten) lassen sich präzise strukturieren.
Nachteil: der Prozess dauert länger, und ohne ein solides Zahlenwerk gibt es kein Entgegenkommen.

Ein Insider formuliert es so:

„Bei der HVB zählt kein Pitchdeck, sondern der Geschäftsbericht.“


4. Digitalisierung – gut, aber nicht führend

Trotz moderner Onlineportale und einer funktionalen App bleibt die HVB eher konservativ digitalisiert.
Kreditanträge erfordern in der Regel persönliche Rücksprache oder Filialkontakt.
Die Bank arbeitet allerdings an einer stärkeren Integration von digitalen Signaturen und Online-Krediten für Bestandskunden.

Für Unternehmer, die Wert auf persönliche Kommunikation und maßgeschneiderte Lösungen legen, ist das kein Nachteil –
für digitale Freelancer oder junge Gründer allerdings ein Hindernis.


Die HypoVereinsbank ist eine starke Wahl für etablierte Selbstständige, Unternehmer und Freiberufler mit soliden Finanzen.
Sie kombiniert klassische Beratung mit modernen Tools – bleibt aber bewusst selektiv.

Stärken:
✅ Individuelle Finanzierungskonzepte
✅ Kombination mit Förderkrediten
✅ Persönliche, langfristige Betreuung

Schwächen:
❌ Kaum Angebote für Gründer oder unregelmäßige Einkommen
❌ Langsame Entscheidungsprozesse
❌ Hohe Anforderungen an Bonität und Unterlagen

Wer seine Firma bereits etabliert hat und mehr als nur einen Kredit will – etwa strategische Finanzplanung und Investitionsberatung – findet bei der HVB einen professionellen Partner.
Wer dagegen schnell und flexibel Kapital sucht, wird bei Fintechs oder Direktbanken glücklicher.


 

Kredite für Journalisten – ein Bericht aus der Zwischenwelt der Zahlen und Geschichten

Es regnet in Hamburg.
Der Regen prasselt gegen das Café-Fenster, während Lukas – freier Journalist, Anfang 40 – auf den Bildschirm seines Laptops starrt.
Sein Artikel ist fast fertig, ein Stück über politische Fehlentscheidungen.
Aber in seinem Kopf tobt eine ganz andere Krise: die nächste Rechnung, die nächste Miete, der nächste Auftrag, der vielleicht nicht kommt.

„Ich erzähle Geschichten über Menschen, die scheitern und wieder aufstehen“, sagt er.
„Aber manchmal frage ich mich, ob ich selbst einer von ihnen bin.“


Der Antrag

Lukas braucht Geld. Nicht viel – 7.500 Euro.
Neue Kamera, ein Reisefonds, ein bisschen Puffer.
Er ruft seine Hausbank an.
„Freier Journalist“, sagt er am Telefon.
Kurze Pause.
Dann: „Wir brauchen die letzten drei Steuerbescheide, Einkommensnachweise und…“

Er hört nicht weiter zu.
Er weiß, was das bedeutet.

Er hatte gute Jahre. Und welche, in denen nichts ging.
Banken sehen da keine Leidenschaft. Nur Lücken.


Die Absage

Zwei Wochen später kommt die Mail.
„Leider können wir Ihren Antrag nicht bewilligen.“
Das Wort leider ist fettgedruckt, als wollte es Mitgefühl vortäuschen.

Er scrollt weiter, liest Zahlen, Begründungen, Paragraphen.
Dann löscht er die Nachricht.


Der zweite Versuch

Über auxmoney versucht er’s nochmal.
Diesmal keine Gespräche, keine Blicke, keine Fragen nach Sicherheiten.
Nur Dokumente, Rechnungen, Belege.
Ein Algorithmus entscheidet.
Drei Tage später: Genehmigt.

Er starrt auf die E-Mail.
Ein leises Lächeln. Kein Triumph, eher Erleichterung.
„Die Bank wollte wissen, wer ich bin“, sagt er.
„Das Internet wollte nur wissen, was ich verdiene.“


Zwischen Idealismus und Einkommen

Freie Journalisten schreiben über die Welt – aber kaum jemand schreibt über sie.
Sie jonglieren mit Aufträgen, Honoraren, Deadlines.
Die einen nennen sie Idealisten, die anderen Überlebenskünstler.

Ein Kredit ist für sie kein Luxus, sondern Überbrückung – zwischen Recherche und Rechnung, Auftrag und Auszahlung.


Journalisten leben für Wahrheit, nicht für Rendite.
Und trotzdem brauchen sie manchmal eine Bank, die ihnen glaubt.

Ich finde: Wer Geschichten erzählt, die die Gesellschaft bewegen, sollte selbst keine schreiben müssen, um einen Kredit zu bekommen.
Vielleicht ist das die Geschichte, die Banken noch lernen müssen.

 

Lieber EthikBank – ein Brief von einem Selbstständigen, der an das Gute glaubt 🌍💶

Liebe EthikBank,

ich schreib Ihnen diesen Brief, weil ich ehrlich gesagt ein bisschen Hoffnung in Sie setze.
Ich hab genug von Banken, die nur Zahlen sehen, aber keine Menschen.
Von Formularen, die mich kategorisieren, statt zu verstehen, dass ein selbstständiges Leben eben keine Excel-Tabelle ist.

Sie dagegen – Sie wirken anders.
Sie reden von Verantwortung, Nachhaltigkeit, Werten.
Sie investieren in Solarenergie statt in Waffen.
Sie unterstützen soziale Projekte und kleine Unternehmen.
Kurz gesagt: Sie sind die Bank, bei der ich mich endlich nicht wie eine Datei fühlen möchte.


Und dann kam die Realität

Ich wollte bei Ihnen einen Kredit beantragen.
Nichts Großes – 12.000 €, für neue Technik, ein bisschen Marketing, ein Polster gegen die nächste Durststrecke.
Ich füllte das Formular aus, schrieb Ihnen eine Mail, sogar mit freundlicher Betreffzeile:
„Selbstständiger sucht ethische Finanzierung“.

Zwei Tage später kam Ihre Antwort.
Sehr höflich. Sehr grün.
Aber sinngemäß stand da:
„Leider sind Kredite für Selbstständige nur in bestimmten Ausnahmefällen möglich.“

Ich gebe zu, ich musste lachen.
Denn das war so, als hätte mir ein veganer Metzger erklärt, dass er Fleisch nicht verkauft – aber mitfühlend zuschaut.


Trotzdem, ich mag Sie

Sie sind ehrlich. Und das ist selten.
Sie sagen, Sie wollen sicherstellen, dass Geld nachhaltig eingesetzt wird.
Sie prüfen genau, wem Sie vertrauen.
Sie wollen die Welt verändern – nicht nur Bilanzen.

Aber wissen Sie was?
Wir Selbstständigen, die jeden Tag unsere eigene kleine Welt aufbauen, gehören eigentlich genau in Ihr Konzept.
Wir investieren in Ideen. In Kreativität. In echte Arbeit.

Vielleicht fehlt Ihnen nur der Mut, uns mehr zuzutrauen.


Mein Vorschlag

Lieber ein kleiner Kredit für jemanden, der selbst etwas erschafft –
als ein großer Kredit an jemanden, der Rendite mit Rendite handelt.

Ich weiß, Ethik ist Ihr Fundament.
Aber Vertrauen wäre die schönste Erweiterung.


Mit freundlichen Grüßen
und einem ehrlichen Kontoauszug,
Alex

P.S.: Wenn Sie mich irgendwann doch finanzieren wollen – ich bringe Kaffee, Unterlagen und gute Absichten mit. ☕