Kontokorrent vs. Ratenkredit – was passt besser zu Freiberuflern?

Wenn du als Freiberufler mal schnell Geld brauchst, gibt’s zwei klassische Wege:

  • Ein Ratenkredit, mit festen Raten und festem Zeitplan
  • Ein Kontokorrentkredit, also eine flexible Kontoüberziehung speziell fürs Geschäftskonto

Beides kann super sinnvoll sein – oder richtig in die Hose gehen. 😅
Ich hab in den letzten Jahren beides ausprobiert. Und ich sag dir ehrlich: Manchmal hab ich den Fehler gemacht, das falsche Modell für meine Situation zu wählen.
Deshalb bekommst du hier meinen echten Erfahrungsbericht, wann sich was für dich lohnt – und wann du lieber die Finger davon lassen solltest.


Was ist eigentlich ein Kontokorrentkredit?

Ein Kontokorrentkredit ist sozusagen der „Dispo für dein Businesskonto“.
Heißt:

  • Du darfst dein Konto bis zu einem gewissen Rahmen ins Minus fahren
  • Du zahlst nur Zinsen auf den tatsächlich genutzten Betrag
  • Keine feste Tilgungsrate – du entscheidest, wann und wie du ausgleichst

Klingt entspannt, oder? Ist es auch – aber teuer.
Typische Zinsen für Kontokorrentkredite liegen 2025 bei 7–12 %. Und wenn du’s schleifen lässt, wird’s schnell eine teure Dauerlösung.


Was ist ein klassischer Ratenkredit?

Ein Ratenkredit läuft dagegen so ab:

  • Du leihst dir einen festen Betrag (z. B. 10.000 €)
  • Du zahlst monatlich eine feste Rate (z. B. 280 €)
  • Zinssatz und Laufzeit stehen von Anfang an fest

Vorteil: Planbarkeit.
Nachteil: Du musst jeden Monat zahlen, egal ob gerade viel oder wenig Geld reinkommt.


Kontokorrent oder Ratenkredit – was passt wann?

Hier mal meine Learnings aus eigener Erfahrung:

Kontokorrentkredit passt perfekt, wenn:

  • Du kurzfristige Engpässe überbrücken musst (z. B. Rechnung verspätet)
  • Du nicht sicher bist, wie viel du genau brauchst
  • Du flexibel sein willst, wann du zurückzahlst
  • Dein Business starke Schwankungen hat

➡️ Aber nur, wenn du diszipliniert bist. Sonst wird’s teuer.

Meine Erfahrung:
Ich hatte mal 2.500 € Kontokorrent offen – drei Monate lang. Hat mich am Ende fast 200 € an Zinsen gekostet. Seitdem nutze ich das Ding wirklich nur noch für maximal 1–2 Monate.


Ratenkredit passt besser, wenn:

  • Du genau weißt, wie viel Geld du brauchst (z. B. für eine Investition)
  • Du planbare Einnahmen hast
  • Du stabile Monatsraten besser verkraftest als schwankende Schuldenstände
  • Du Zinsen sparen willst (meist günstiger als Kontokorrent)

Meine Erfahrung:
Für größere Investitionen (neuer Laptop, Weiterbildung) hab ich lieber einen Ratenkredit genommen. Klare Sache, günstiger Zinssatz, keine bösen Überraschungen.


Typische Fehler – und wie du sie vermeidest

❌ Fehler: Kontokorrent nutzen für größere Anschaffungen (z. B. Auto, Maschinen)
➡️ Lösung: Dafür lieber Ratenkredit mit fixer Laufzeit.

❌ Fehler: Dauerdispo als „Dauerlösung“ betrachten
➡️ Lösung: Kontokorrent wirklich nur als Notfallpuffer sehen.

❌ Fehler: Keine Rückzahlungsstrategie haben
➡️ Lösung: Immer einen konkreten Plan machen, wie du den Kredit schnell wieder ablöst.


Mein persönlicher Tipp: Kombi-Lösung nutzen

Heute hab ich beides:
✅ Eine kleine Kreditlinie bei meinem Geschäftskonto (Qonto) für spontane Engpässe
✅ Einen günstigen Ratenkredit, wenn größere, geplante Anschaffungen anstehen

Damit fühl ich mich finanziell flexibler – ohne dauerhaft im Zinsgrab zu hängen.


Fazit: Es gibt kein „besser“ – nur „besser passend“

Kontokorrent oder Ratenkredit?
Die richtige Antwort ist: Kommt drauf an.

Mach dir vorher klar:

  • Brauchst du Flexibilität oder Sicherheit?
  • Ist der Finanzbedarf kurzfristig oder geplant?
  • Kannst du diszipliniert bleiben oder brauchst du klare Regeln?

Wenn du das ehrlich für dich beantwortest, triffst du automatisch die bessere Wahl.


Falls du willst, könnten wir als nächsten Artikel machen:

„Wie du als Freiberufler deine Bonität verbesserst und bessere Kreditkonditionen bekommst“
oder
„Wie viel Puffer sollte ein Freiberufler immer auf dem Konto haben?“

Lass mich wissen, in welche Richtung du als Nächstes willst!
Bis gleich 😉